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Die Zukunft akademischer Bildung gestalten – University:Future Festival 2025 vom 13.–15. Mai

Die (digitalen) Zukünfte der Hochschulbildung – mit keinem geringeren Thema setzt sich das University:Future Festival (U:FF) seit 2020 auseinander. Mit einem umfassenden Programm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionen ist es das größte und innovativste Hybrid-Event seiner Art. Das University:Future Festival ist eine Kooperation von Hochschulforum DigitalisierungStiftung Innovation in der Hochschullehre und Stifterverband.

Das U:FF bietet als Leitveranstaltung zur Digitalisierung in Studium und Lehre Orientierung, Vernetzung und Inspiration. Und das communityorientiert und offen für alle! Inhaltlich beschäftigt sich das Festival mit einem breiten Themenspektrum rund um KI, Architekturen, Technik, Strategieentwicklung, Kompetenzen, Didaktik und vielem mehr. Es richtet sich dabei an alle, die sich mit Gegenwart und Zukunft akademischer Bildung beschäftigen: Hochschulbeschäftigte und Studierende; Forschung und Politik; Zivilgesellschaft und Künstler:innen.

Die fünfte Ausgabe des University:Future Festivals findet vom 13.-15. Mai 2025 statt.

Das Motto 2025: /imagine

Das Festivalmotto 2025 ist /imagine. Es ist eine Aufforderung an alle, in  diesen politisch und gesellschaftlich schwierigen Zeiten grundsätzlich, kreativ, kritisch und vor allem selbst zu denken. 

Das Motto  adressiert alle Ebenen der Hochschulentwicklung: /imagine agile und zukunftsfähige Hochschul-Strukturen! /imagine innovative Lehre an allen Hochschulen! /imagine digital souveräne und modern ausgestattete Institutionen! /imagine einen klugen und nachhaltigen Einsatz von KI in der Hochschullehre

Bei einer bekannten Bilder-KI startet /imagine den Befehl zum Erschaffen eines neuen Bildes. Durch die Referenz auf die Kommandozeile sowie auf Künstliche Intelligenz rücken wir auch aktuelle technische Fragestellungen in den Mittelpunkt des Festivals.

Was das University:Future Festival besonders macht

Größe und Überblick: Das U:FF bietet als größtes Event seiner Art in der DACH-Region einen einzigartigen Überblick über Zukünfte tertiärer Bildung und ist damit DER Ort für inhaltliche Inspirationen.

Community-basiert: Unsere Community trifft sich nicht nur ein Mal im Jahr zum Festival – wir arbeiten das ganze Jahr über vertrauensvoll miteinander. Inhalte und Formate des U:FF speisen sich zu einem großen Teil aus den diversen Communities von HFD und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Mitglieder der Community begeistern andere und teilen Informationen über das Festival.

Innovativ und bunt: Das U:FF strebt immer nach Innovationen – in Inhalten und Formaten. Hierzu zählen künstlerische Interventionen, neue und diverse Formatideen sowie eine zeitgemäße digitale und analoge Event-Erfahrung.

Räume neu gedacht: Das University:Future Festival findet gleichzeitig im digitalen Raum und an mehreren Standorten in der DACH-Region statt. Durch die Digitalität erreichen wir eine hohe Zugänglichkeit und ein umfangreiches Programm. Die Präsenzbühnen ermöglichen Vernetzung und persönliches Erleben. 2025 gibt es Standorte in Berlin, Braunschweig, Graz, Nürnberg und Zürich.

Das Festival auf einen Blick

Das University:Future Festival (U:FF) bringt jährlich mehrere tausend Vertreter:innen aus Hochschulleitung, Verwaltung, Lehre und Hochschuldidaktik zusammen. In über 300 Beiträgen von mehr als 500 Speaker:innen erleben Sie zentrale Entwicklungen zur Zukunft der akademischen Bildung.

Thematische Schwerpunkte 2025:

  • Künstliche Intelligenz und technologische Innovationen
  • Strategische Hochschulentwicklung
  • Didaktik und Future Skills
  • Inklusion und Chancengerechtigkeit

Das diesjährige Motto /imagine lädt dazu ein, den Blick über den Tag hinaus zu richten – kreativ, kritisch und konstruktiv.

Die Formate sind abwechslungsreich: Es gibt wie immer Vorträge, Lightning Talks und Diskussionen. Zudem haben wir vor Ort und digital ein umfangreiches Workshop- und Trainingsprogramm zusammengestellt. Installationen und künstlerische Formate ergänzen das Programm an den Präsenzstandorten.

Auch in diesem Jahr runden herausragende Keynotes das Programm ab – dazu zählen:

  • Christoph Biemann („Sendung mit der Maus“) über das einfache Erklären komplexer Inhalte
  • Lisa Niendorf alias „Frau Forschung“ über Wertschätzung in der Wissenschaft
  • Jürgen Geuter („tante“) über KI und gesellschaftliche Hypes
  • Aya Jaff auf der Future-Tech:Stage in Braunschweig
  • Carina Schroeder & Ralf Krauter (Deutschlandfunk) mit einer Live-Aufnahme des Podcasts KI Verstehen
  • Sven Schütt (IU International University) über Innovationen an Hochschulen
  • Julia Freudenberg (Hacker School) über das „Hacken einer besseren Welt“

Präsenzstandorte & Online-Teilnahme

Das Festival findet parallel an sechs Orten statt

  • Berlin: Hauptbühne des Festivals, Garden:Stage & Landing:Stage, 13. und 14. Mai
  • Braunschweig: Future-Tech:Stage & Media Lab:Stage, 13. Mai, organisiert von der TU Braunschweig
  • Graz: AI:Stage, 13. Mai, organisiert von der TU Graz
  • Nürnberg: Shifting:Stage, 14. Mai zum Thema innovative Lerndesigns, organisiert von der TH und der TU Nürnberg
  • Zürich: AI-Edu:Stage, 14. Mai, organisiert von der ETH Zürich
  • Online: Das komplette Festivalprogramm findet vom 13. bis 15. Mai auf unserer digitalen Plattform statt– alle Beiträge werden gestreamt.

Kostenlose Tickets gibt es hier.

Kooperationspartner

Das University:Future Festival ist eine Kooperation zwischen Hochschulforum DigitalisierungStiftung Innovation in der Hochschullehre und Stifterverband.

Das Hochschulforum Digitalisierung orchestriert den Diskurs zur Hochschulbildung im digitalen Zeitalter. Als zentraler Impulsgeber informiert, berät und vernetzt es Akteure aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Hochschulforum Digitalisierung wurde 2014 gegründet. Es ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre engagiert sich seit 2021 bundesweit für Innovationen in Studium und Lehre. Dafür fördert sie Projekte an einzelnen Hochschulen oder Verbundvorhaben. Zudem schafft die Stiftung Vernetzungsangebote für Gestalter:innen der Lehre, stärkt den Wissenstransfer und fördert den Austausch über Projektergebnisse, Erfolge und Herausforderungen. Sämtliche Mittel dieser Wissenschaftsinstitution werden von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt.

Der Stifterverband ist eine Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen, die als einzige ganzheitlich in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Innovation berät, vernetzt und fördert.

Bühnenpartner 2025

An der Technischen Universität Braunschweig wird das Selbstverständnis einer weltoffenen und internationalen Universität gelebt. Technische Innovationen und gesellschaftlicher Fortschritt werden hier immer mit Blick auf den Menschen gedacht. Welche gesellschaftlichen Konsequenzen haben Lehre und Forschung? Und welche Impulse kann die Gesellschaft andererseits der Lehre und Forschung geben? Die TU Braunschweig verbindet dafür die Kompetenzen der Ingenieur- und Naturwissenschaften mit denen der Wirtschaftswissenschaften, der Sozialwissenschaften, der Geistes- sowie der Erziehungswissenschaften, um nachhaltige Lösungen für die globalen Herausforderungen von heute und morgen zu finden.

Wissen, Technik, Leidenschaft – seit über 200 Jahren überzeugt die Technische Universität Graz mit ihren Leistungen in Lehre und Forschung. Rund 13.700 Studierende und etwa 3.900 Mitarbeitende tragen Innovationskraft und Visionen weiter in die Zukunft. Fünf thematische Stärkefelder, Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft und Internationalisierung bilden das Profil der TU Graz.
Die Vision von TU Graz Lehr- und Lerntechnologien ist es, einerseits die Präsenzlehre mit Medien zu bereichern, um damit die didaktische Vielfalt und die Kommunikation zu verbessern und darüber hinaus durch eine zentrale Servicierung und Steuerung auch für Beständigkeit zu sorgen. Andererseits geht es um den zielgruppenorientierten Ausbau von Online-Lehre und die Stärkung von offener Bildung im Sinne der Nachhaltigkeitsziele (SDG4). So verbindet die TU Graz Tradition mit Innovation und gestaltet eine zukunftsorientierte Lernumgebung für alle.

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) ist eine Hochschule für angewandte Wissenschaften. Mit rund 13.000 Studierenden ist sie bundesweit eine der größten ihrer Art. Die Ohm ist ein Ort der Möglichkeiten für Forschen, Lehren und lebenslanges Lernen: Sie erforscht die Schlüsselfragen unserer Gesellschaft, entwickelt und realisiert Ideen für die Welt von heute und morgen. Sie wirkt stark in der Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus. Moderne Lehr- und Lernformate sowie das breite und praxisorientierte Studienangebot eröffnen den Studierenden hervorragende Berufsperspektiven.

Wir denken Universität neu! Interdisziplinär, international und digital: Das ist der konzeptionelle Kern der Technischen Universität Nürnberg (UTN). Ziel ist es, die Ingenieurwissenschaften mit anderen Themenfeldern der Gesellschaft zu vernetzen. Zudem setzt die neugegründete Universität auf englischsprachige Lehre, digitale Lernformen und zukunftsweisende Forschungsthemen. Mittelfristig soll der Campus der UTN auf rund 37 Hektar Platz für bis zu 6.000 Studierende bieten und Lernen, Lehren und Leben an einem Ort verbinden.

Freiheit und Eigenverantwortung, Unternehmergeist und Weltoffenheit: Die Werte der Schweiz sind das Fundament der ETH Zürich. Die Wurzeln unserer technisch-naturwissenschaftlichen Hochschule reichen zurück ins Jahr 1855, als die Gründer der modernen Schweiz diesen Ort der Innovation und des Wissens geschaffen haben. Studierende finden an der ETH Zürich ein Umfeld, das eigenständiges Denken fördert, Forschende ein Klima, das zu Spitzenleistungen inspiriert. Im Herzen Europas und weltweit vernetzt entwickelt die ETH Zürich Lösungen für die globalen Herausforderungen von heute und morgen. Der Innovation Park Zurich schlägt die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Der Park fokussiert sich auf die Themenschwerpunkte Robotik und Mobilität, Luft- und Raumfahrt und fortgeschrittene Produktionstechnologien.

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

YouTubeProfessor

Vorlesungen auf YouTube:

EQR, DQR, NQR, me, Ing., Msr., Bachelor Professional, PhD …….?

In einigen Blog-Beiträgen habe ich mich mit der Frage der Qualifikationen nach Berufs- und Hochschulausbildungen und vor allem der Sichtbarmachung dieser Qualifikationen nach außen – beispielsweise durch (eintragungsfähige) Titel – beschäftigt und viele Fragen dazu bekommen:

Die HTL führt zum Titel „Ing.“, die HAK aber nicht zum Titel „Oec.“ – warum eigentlich nicht?

Österreich: Meister (mit Befähigungsprüfung aus einem Handwerk) wird als „Msr“ eintragungsfähiger Titel – was ist mit den anderen Befähigungsprüfungen („Bef.“)?

Aufwertung der Meister in Deutschland und Österreich! Deutschland: Meister sind auch „Bachelor Professional“ Österreich: Meister wird als „Msr“ eintragungsfähiger Titel

Mit einem österreichischen Mastergrad der Weiterbildung promovieren?

Qualifikationsbezeichnung „Ingenieur“ auch für Absolventen bestimmter Meister- bzw. Befähigungsprüfungen

Daher eine kurze Darstellung zu Qualifikationen, ihrer Vergleichbarkeit und Sichtbarmachung:

Der DQR in Deutschland und das Qualifikationsregister in Österreich dienen als Instrument zur Einordnung der Qualifikationen des jeweiligen nationalen Bildungssystems. 

Der jeweilige „nationale Qualifikationsrahmen“ NQR hat aber zwei Aufgaben:

  • Zum einen soll er die Orientierung im jeweiligen nationalen Bildungssystem erleichtern und
  • zum anderen zur Vergleichbarkeit der jeweiligen nationalen Qualifikationen in Europa beitragen. 

Um transparenter zu machen, welche Kompetenzen im jeweiligen Bildungssystem erworben werden, definiert der NQR in Deutschland und Österreich acht Niveaus, die den acht Niveaus des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) entsprechen. 

Der EQR dient nun als Übersetzungsinstrument, das hilft, die jeweiligen nationale Qualifikationen europaweit besser verständlich zu machen. 

Als nationale Umsetzung des EQR berücksichtigt der DQR https://www.dqr.de die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems und in Österreich das Qualifikationsregister https://www.qualifikationsregister.at die Besonderheiten des österreichischen Bildungssystems. 

Damit trägt das jeweilige nationale EQR-Büro zur angemessenen Bewertung und zur Vergleichbarkeit der nationalen Qualifikationen in Europa bei.

Qualifikationen auf Grund von Bildung umfassen aber sowohl

  • die Berufsbildung, als auch
  • die Hochschulbildung und
  • die Allgemeinbildung.

Der DQR unterscheidet acht Niveaus zur allgemeinen Beschreibung der Kompetenzen, die im deutschen Bildungssystem erworben werden:

Niveau 1 beschreibt Kompetenzen zur Erfüllung einfacher Anforderungen in einem überschaubar und stabil strukturierten Lern- oder Arbeitsbereich. Die Erfüllung der Aufgaben erfolgt unter Anleitung.

Niveau 2 beschreibt Kompetenzen zur fachgerechten Erfüllung grundlegender Anforderungen in einem überschaubar und stabil strukturierten Lern- oder Arbeitsbereich. Die Erfüllung der Aufgaben erfolgt weitgehend unter Anleitung.

Niveau 3 beschreibt Kompetenzen zur selbständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in einem noch überschaubaren und zum Teil offen strukturierten Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld.

Niveau 4 beschreibt Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld.

Niveau 5 beschreibt Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung umfassender fachlicher Aufgabenstellungen in einem komplexen, spezialisierten, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld.

Niveau 6 beschreibt Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines wissenschaftlichen Faches oder in einem beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist durch Komplexität und häufige Veränderungen gekennzeichnet.

Niveau 7 beschreibt Kompetenzen zur Bearbeitung von neuen komplexen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in einem wissenschaftlichen Fach oder in einem strategieorientierten beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist durch häufige und unvorhersehbare Veränderungen gekennzeichnet.

Niveau 8 beschreibt Kompetenzen zur Gewinnung von Forschungserkenntnissen in einem wissenschaftlichen Fach oder zur Entwicklung innovativer Lösungen und Verfahren in einem beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist durch neuartige und unklare Problemlagen gekennzeichnet.

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, neben den Qualifikationen und Niveaus der (Hoch)Schulbildung (Niveau 8 = PhD/Dr, Niveau 7 = Master, Niveau 6 = Bachelor, Niveau 5 = BHS berufsbildende höhere Schule (in Österreich HTL, HAK …) ….. auch die Qualifikationen aus der Berufsbildung nach außen sichtbar zu machen.

Wie eben das Niveau der Qualifikation die man nach (zumindest dreijähriger) Berufspraxis in Kombination mit der HTL-Matura in Österreich als „Ingenieur“, „Ingenieurin“ bezeichnet oder die Meisterprüfung, die sowohl in Deutschland als auch in Österreich auf Stufe 6 angesiedelt ist.

Damit wird sehr nachvollziehbar ausgedrückt, dass eine Meisterin in ihrem Fach die gleiche Qualifikationsebene (in der Berufsbildung) erreicht hat wie die Absolventin eines Bachelorstudiums (in der Hochschulbildung).

Warum sollen nicht beide Absolventinnen ihre Qualifikation nach außen auch durch „Titel“ sichtbar machen?

  • me. für eine Handwerksmeisterin in Deutschland (zusätzlich „Bachelor Professional),
  • Msr. für eine Handwerksmeisterin in Österreich

Damit wird die Qualifikation genau so sichtbar gemacht wie z.B. der BSc für eine Soziologin.

Natürlich – da gibt es auch viel Kritik – sind die Qualifikationsniveaus nicht immer nachvollziehbar vergeben.

Warum wird in Deutschland ein Dipl.Ing. (FH) bei z.B. Fragen der Promotionsreife (Zugang zum Promotionsstudium) anders bewertet als ein Dipl.Ing. (Univ.) – was in Österreich Gott sei Dank nicht der Fall ist?

Warum braucht Österreich immer mehrere Jahre, bis Zuordnungen die der DQR für Deutschland bereits getroffen hat (Lehrabschluss, Meisterprüfung …) in Österreich nachvollzogen werden …

Haben Sie Rückfragen, Anregungen, Wünsche, Beschwerden ….. genügt ein einfaches Mail an VIS: vis@viennastudies.com

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

hält eine Professur für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik an der Hochschule Allensbach in Konstanz und leitet VIS Vienna International Studies

VIS – Vienna International Studies https://viennastudies.com/

VIS – Vienna International Studies: Youtube-Channel

EduEarth: EduEarth

Lehrbeauftragter für Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich

Honorarprofessor für Fachstudien im Bereich Volks- und Betriebswirtschaft an der R & B Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung, Belgrad und Wien

Mitglied der Wissenschaftskommission beim Bundesministerium für Landesverteidigung (Wien) 

10 Jahre Europäischer Qualifikationsrahmen – Österreich hinkt nach!

Das Europäische Parlament und der Rat empfahlen den Mitgliedstaaten am 23. April 2008 (2008/C 111/01)[1]  „den Europäischen Qualifikationsrahmen als Referenzinstrument zu verwenden, um

  • die Qualifikationsniveaus verschiedener Qualifikationssysteme zu vergleichen und sowohl
  • das lebenslange Lernen und
  • die Chancengleichheit in der wissensbasierten Gesellschaft als auch
  • die weitere Integration des europäischen Arbeitsmarkts zu fördern […]“.

Eine sehr wichtige und zukunftsträchtige Initiative. Wie stehen wir aber nun bald 10 Jahre danach da?

Während in Deutschland bereits hunderte Qualifikationen den jeweiligen Kompetenzniveaus zugeordnet wurden – so als Beispiel der Meister, die Meisterin dem DQR/EQR-Niveau 6  ist die Situation in Österreich äußerst unbefriedigend.

So kann der jeweilige nationale Qualifikationsrahmen zwar dazu beitragen

  • die Gleichwertigkeit von allgemeiner, beruflicher und hochschulischer Bildung zu verdeutlichen,
  • die Orientierung der Qualifikationen an Kompetenzen zu fördern,
  • die Orientierung der Qualifizierungsprozesse an Lernergebnissen zu fördern,
  • Durchlässigkeit und Qualitätssicherung im jeweiligen Bildungssystem zu unterstützen,
  • Möglichkeiten der Anerkennung und Anrechnung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen zu verbessern sowie

lebenslanges Lernen insgesamt zu stärken, aber ist das den EU-Mitgliedsländern unterschiedlich wichtig.

Der deutschen Politik sichtbar wichtiger als uns in Österreich obgleich in Deutschland auch noch die einzelnen Länderinteressen (Bildungskompetenzen!) berücksichtigt werden mussten.

So wurde der Deutsche Qualifikationsrahmen DQR am 1. Mai 2013 eingeführt.

Dies erfolgte auf der Grundlage des Gemeinsamen Beschlusses zum Deutschen Qualifikationsrahmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, der Kultusministerkonferenz und der Wirtschaftsministerkonferenz.

Die Ausweisung der DQR-/EQR-Niveaus auf neu ausgestellten Qualifikationsbescheinigungen erfolgt seit 2014 schrittweise.

Indem der DQR ein System für die Zuordnung von Qualifikationen zu Kompetenzniveaus anbietet, hilft er, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Qualifikationen besser sichtbar zu machen.

Der DQR  ist offen für die Zuordnung von Qualifikationen

  • der Allgemeinbildung,
  • der beruflichen Bildung und
  • der Hochschulbildung

jeweils einschließlich der Weiterbildung.

Überzeugen Sie sich selbst vom Stande des DQR und suchen Sie nach eine Qualifikationstyp oder einer Qualifikation im DQR https://www.dqr.de und zum Vergleich machen Sie das auch in Österreich: https://www.qualifikationsregister.at

Das (peinliche) dreijährige Nachhinken[2] hinter Deutschland ist mehr als augenscheinlich.

Im österreichischen Qualifikationsregister – also der Koordinationsstelle für den NQR in Österreich – kann man bislang nur aus folgendem Qualifikationstyp auswählen:

  • Berufsbildende Höhere Schulen
  • Berufsbildende Mittlere Schulen
  • Ingenieur/Ingenieurin
  • Lehre

Ein Ruhmesblatt schaut wahrscheinlich anders aus.

 

Lesen Sie bitte auch Qualifications frameworks in Europe: a never-ending success story

 

Rückfragen und weitere Informationen: martin.stieger@liwest.at

Prof. Dr. Dr. Martin G. Stieger

Professur für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik

Allensbach Hochschule

Lohnerhofstrasse 2 ● D-78467 Konstanz

Email: martin.stieger@allensbach-hochschule.de

Web: http://www.allensbach-hochschule.de

 

P.S. Vielleicht interessant – wir versuchen in kurzen Filmen Begriffe aus der Betriebswirtschaft zu erklären:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLw22tDtSAPeNeoBb9mVq_Rr3kTCvBN8pl

IMMO Wikis auf youtube:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLw22tDtSAPeOORGqB3VjIWxb2H8Bcm3Gp

 

[1] Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 zur Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen

[2] Das Bundesgesetzes über den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR-Gesetz) wurde erst am 24. Februar 2016 vom Nationalrat und im Anschluss am 10. März, mit einem Inkrafttreten ab 15. März, vom Bundesrat beschlossen. Veröffentlicht wurde das NQR-Gesetz im Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich am 21.März 2016.