Schlagwort-Archive: Innovation

Baden-Württemberg: Innovationscampus Nachhaltigkeit gestartet

 © picture alliance / dpa | Patrick Seeger

Der Innovationscampus Nachhaltigkeit ist der fünfte Innovationscampus im Land. Beim Startschuss in Freiburg wurden die drei ersten Projekte vorgestellt. Initialpartner sind die Universität Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie.

Wie lassen sich die Folgen des Klimawandels in Städten bewältigen? Wie kommen wir zu einem gesundheitsfördernden und ressourcenschonenden Angebot in Mensen und Betriebskantinen? Und was motiviert Bürgerinnen und Bürger zu einem nachhaltigeren Lebensstil? Aufgabe des neuen, insgesamt fünften Innovationscampus in Baden-Württemberg ist es, wirkungsvolle und direkt umsetzbare Antworten auf solche Fragen zu finden – gemeinsam mit Partnern aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Für den Aufbau des im Koalitionsvertrag verankerten Innovationscampus Nachhaltigkeit (ICN) und die ersten drei Projekte stellt das Land zunächst eine Million Euro zur Verfügung. Der Startschuss erfolgt am 24. Januar 2024 an der Universität Freiburg. Zweiter Initialpartner ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Konzepte sollen auf andere Regionen übertragbar sein

Unser neuer Innovationscampus soll die Oberrheinregion zu einem international sichtbaren Leuchtturm in der Nachhaltigkeitsforschung machen. Dafür bündeln die Universität Freiburg und das KIT ihre Kompetenzen und Infrastruktur. Ein Netzwerk aus Praxispartnern begleitet Forschung und Transfer – so kommen die Erkenntnisse schnell in die Umsetzung. Im Innovationscampus Nachhaltigkeit entwickelte und erprobte Konzepte sollen später auch auf andere Stadt-Regionen übertragbar sein“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in Freiburg.

Die vier bestehenden Innovationscampus-Modelle zu den Zukunftsthemen Künstliche IntelligenzQuantentechnologieMobilität und Lebenswissenschaften bringen Forschung und Wissenstransfer im Land bereits voran. „Der neue Innovationscampus Nachhaltigkeit wird diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben und Erkenntnisse aus diesem hochrelevanten Forschungsbereich in die Gesellschaft tragen – für eine lebenswerte Zukunft in Baden-Württemberg und darüber hinaus“, so Olschowski. Ziele des ICN sind Innovationssprünge, die zu Veränderungen in der Stadtplanung, im Ernährungssystem oder zur Ressourcenwende – hin zu erneuerbarer Energie – führen. Dabei greifen die Bereiche Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being (Wohlergehen) ineinander.

Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung der Gesellschaft

Die transdisziplinären Forschungsaktivitäten des neuen Innovationscampus sollen insgesamt zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beitragen – unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte, des Gemeinwohls und der sozialen Gerechtigkeit. Seit 2023 entwickeln die Initialpartner Universität Freiburg und KIT ein Konzept für den neuen Innovationscampus unter dem Motto „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“.

Die Universität Freiburg blickt mit großer Freude darauf, dass der Innovationscampus am Oberrhein mit seinem thematischen Fokus auf Nachhaltigkeit und seinem transformativen und transdisziplinären Charakter heute Gestalt annimmt. Die nun anlaufenden und künftigen Projekte haben das Potenzial, die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft mitzugestalten“, sagte die Rektorin der Universität Freiburg, Prof. Dr. Kerstin Krieglstein.

Am KIT tragen nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen zur Nachhaltigkeitsforschung bei – denn nur in ihrem Zusammenspiel können wir Herausforderungen wie Klimakrise, Energie- und Verkehrswende bewältigen. Darüber hinaus fördern wir mit entsprechenden Angeboten auch bei unseren Studierenden Wissen, Bewusstsein und Eigenverantwortung für nachhaltiges Handeln“, sagt Prof. Dr. Oliver Kraft in Vertretung des Präsidenten des KIT. „Im Innovationscampus Nachhaltigkeit bündeln wir unsere Erfahrungen und Kompetenzen mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die uns dabei helfen, unsere natürliche Lebensgrundlage zu sichern.

Netzwerk der Initialpartner

Zum Netzwerk des Innovationscampus Nachhaltigkeit gehören weitere Partner aus der Wissenschaft, wie das Universitätsklinikum Freiburg, das Leistungszentrum Nachhaltigkeit an der Universität Freiburg, die Fraunhofer-Institute an den Standorten Freiburg und Karlsruhe und die Hochschule Karlsruhe (Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität). Dazu kommen namhafte Unternehmen der Oberrheinregion, Kammern und Verbände wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein, die IHK Karlsruhe, die Handwerkskammer Freiburg und die TechnologieRegion Karlsruhe sowie die Forschungs- und Wirtschaftsförderung und der Bereich Wohnen: Bauverein Breisgau eG. Komplettiert wird das Netzwerk durch die Städte Freiburg und Karlsruhe sowie Akteure der Zivilgesellschaft (einschließlich NGOs wie Ernährungsrat Freiburg & Region e.V.).

Anbahnungsprojekte des Innovationscampus Nachhaltigkeit

Bei der Kick-off-Veranstaltung in Freiburg wurden die drei ersten Projekte des ICN bekannt gegeben und vorgestellt. Forschende und Praxispartner haben diese Vorhaben gemeinsam begutachtet – sie werden nun im Innovationscampus Nachhaltigkeit einem Realitätstest unterzogen.

  • Forschende des Projekts „Renature + Stadtgrün“ wollen herausfinden, wie Grünflächen und Stadtbäume dazu beitragen, urbane Lebensräume entlang des Oberrheingrabens an den Klimawandel anzupassen. Dazu sollen beispielsweise geeignete Baumarten identifiziert und die ökosystemischen Leistungen von Bäumen analysiert werden. Gemeinsam mit Bürgerschaft und Stadtplanung werden Maßnahmen zur Erhaltung von Stadtgrün erarbeitet.
     
  • Ein weiteres Projekt dreht sich um die „Transformation des Ernährungssystems“ in Richtung Nachhaltigkeit. Die Forschenden ergründen, wie Gemeinschaftsverpflegung – zum Beispiel in Mensen und Betriebskantinen – auf eine klima- und ressourcenschonende sowie gesundheitsfördernde Weise gestaltet werden kann.
     
  • Im Projekt „Visionen der Nachhaltigkeit“ wird eine Filmreihe zur Nachhaltigkeit gemeinsam mit dem Kommunalen Kino Freiburg veranstaltet. Die Forschenden und ihre Praxispartner wollen herausfinden, ob und wie solche Filme Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung eines nachhaltigen Lebensstils unterstützen können.

Über diese Vorhaben hinaus werden sogenannte Sondierungsprojekte gefördert.

Die Innovationscampus-Modelle

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert Innovationscampus-Modelle zu strategisch bedeutenden Forschungsschwerpunkten. Die Themenfelder sind im Zuge des Strukturwandels für Baden-Württemberg und seine Wertschöpfung von elementarer Bedeutung und spiegeln die strategischen Schwerpunkte der Landesregierung wider.

Die jetzt fünf Innovationscampus-Modelle bündeln die Kompetenzen von Wissenschaft (Hochschulen, außeruniversitäre Einrichtungen), Wirtschaft und Gesellschaft. So können neue Potenziale erschlossen und Synergien genutzt werden. Damit schafft die Landesregierung international sichtbare Leuchttürme zu Themen, in denen Baden-Württemberg bereits stark ist.

Aktuell werden folgende Innovationscampus-Modelle gefördert:

Kein anderes deutsches Bundesland bietet eine solche Vielfalt an Hochschulen:

Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten.

Die Studierenden haben die Wahl zwischen

  • Universitäten,
  • Pädagogischen Hochschulen,
  • Kunst- und Musikhochschulen,
  • Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der
  • Dualen Hochschule

mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen.

Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.
Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus. 

Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:

  • 9 Landesuniversitäten,
  • 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
  • die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
  • 6 Pädagogische Hochschulen,
  • 5 Musik- und 3 Kunsthochschulen,
  • 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
  • zwei Hochschulen des Bundes sowie
  • die Akademie für Darstellende Kunst,
  • die Filmakademie und
  • die Popakademie.

Die Allensbach Hochschule:

Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende  Bachelor-  und  Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.

Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die  Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.

Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.

Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.

Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können.

Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.

Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.

So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus.

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

YouTubeProfessor

Allenfalls auch interessant für Sie:

Baden-Württemberg: Landeslehrpreis 2023 vergeben

Foto:  Astrid Untermann; arch.kit.edu; Torben Nuding

Lehrende an der Hochschule Esslingen, am Karlsruher Institut für Technologie KIT und an der Universität Konstanz werden mit dem Landeslehrpreis 2023 ausgezeichnet. Sie verbinden neue, teilweise auch mutige didaktische Formate mit herausragender fachlicher Expertise.

Begeisternd und motivierend: Lehrende an der Hochschule Esslingen, am Karlsruher Institut für Technologie KIT und an der Universität Konstanz werden mit dem Landeslehrpreis 2023 ausgezeichnet. „Mit innovativen Ansätzen in der Lehre gewinnen die Preisträgerinnen und Preisträger die Studierenden für wichtige Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Transformation. Sie verbinden neue, teilweise auch mutige didaktische Formate mit herausragender fachlicher Expertise“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Bei der Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger baut das Land auch auf das Votum von Studierenden. Die Preise werden offiziell am 7. Februar 2024 in Stuttgart verliehen. Dabei werden auch die Konzepte vorgestellt.

Ich bin sehr froh, dass wir in Baden-Württemberg viele engagierte Professorinnen, Professoren und Lehrende haben, die sich mit spannenden Formaten für ein gutes Studium einsetzen“, sagte Petra Olschowski. „Dafür spricht auch die große Zahl an Bewerbungen, die eingereicht worden sind.“ Der Landeslehrpreis wurde 2023 erstmals in drei Kategorien verliehen: Klimaschutz, Innovation/Transformation und MINT-Fachkräfte. Er ist verbunden mit einem Preisgeld von jeweils 50.000 Euro, das zweckgebunden der Lehre zugutekommen soll.

Mit dem Landeslehrpreis würdigt das Ministerium die Arbeit und das Engagement herausragender Persönlichkeiten und Projekte an den Hochschulen des Landes. Zugleich unterstreicht der Landeslehrpreis den hohen Stellenwert der Lehre an den Hochschulen in Baden-Württemberg.

Die Landeslehrpreise haben eine außerordentlich große Bedeutung auch als inspirierende Best-Practice-Beispiele für andere Lehrende. Bereits die Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern zeigt, was für großartigen Ideen zur laufenden Qualitätssteigerung an den Hochschulen beitragen“, betonte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Besonders freut mich, dass wir in diesem Jahr neben herausragenden Lehrpersönlichkeiten auch ein von Studierenden initiiertes interdisziplinäres Programm zu Nachhaltigkeit auszeichnen. Ich beglückwünsche alle Preisträgerinnen und Preisträger herzlich.“

Preisträgerinnen und Preisträger des Landeslehrpreises 2023

Kategorie: MINT-Fachkräfte

Prof. Dr. rer. nat. Tobias Heer, Dekan der Fakultät Informatik und Informationstechnik an der Hochschule Esslingen.

Mit herausragendem Engagement und einem ganzheitlichen didaktischen Ansatz ist es Prof. Dr. Tobias Heer gelungen, die Qualität der Lehre im Fachbereich Bereich Informatik und Informationstechnik enorm zu verbessern. Die künftigen Fachkräfte im IT-Bereich motiviert Prof. Heer mit einer praxisorientierten Laborinfrastruktur für IT-Sicherheitstests und simulierten Hackerangriffen sowie freiwilligen Zusatzangeboten wie die Hacking-AG, die von den Studierenden sehr gut angenommen werden. Im Rahmen seines Engagements hat Prof. Heer nicht nur die digitale Lehre an der Hochschule Esslingen entscheidend vorangetrieben, sondern auch den neuen Bachelor-Studiengang „IT-Sicherheit“ erfolgreich etabliert.

Sein herausragendes persönliches und fachliches Engagement geht weit über das hinaus, was man gemeinhin als „Lehrverpflichtung“ bezeichnet. 2020 wurde er an die Hochschule Esslingen berufen. Innerhalb von nur drei Jahren hat Prof. Dr. Heer eine Vorreiterrolle in der Entwicklung digitaler Lehrangebote eingenommen. In seinem Fachbereich ist es ihm gelungen, innovative Lehrkonzepte für das Masterprogramm „Angewandte Informatik“ und den Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik“ zu konzipieren sowie den komplett neuen Bachelor-Studiengang „IT-Sicherheit“ zu akkreditieren.

2022 wurde er – auch aufgrund des starken Votums der Studierenden – mit dem internen Lehrpreis der Hochschule Esslingen ausgezeichnet. Seit 2023 ist er Dekan der Fakultät Informatik und Informationstechnik.

Das Ziel meiner Lehre und meiner Angebote an die Studierenden ist es, eine möglichst praktische Ausbildung zu ermöglichen, die den Studierenden sowohl die nötigen Grundlagen mitgibt, sie jedoch auch befähigt, diese praktisch anzuwenden, sich neuen Problemen zu stellen und sie mit anderen im Team zu lösen“, sagt Prof. Dr. Tobias Heer. Seinem Ansatz, Studierende in einem hochtechnologischen Feld wie der Informatik möglichst praxisnah auszubilden, liegen zwei Leitgedanken zugrunde: Der eine stammt von der Reformpädagogin Maria Montessori und lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Der zweite Leitgedanke, den Heer beherzigt, ist: „Herausforderungen gemeinsam mit Freude begegnen“.

Diese Leitgedanken stehen nicht nur auf dem Papier, sie spiegeln sich in allen Lehrformaten und -angeboten von Prof. Dr. Heer wider. So handelt es sich etwa bei den Vorlesungen „Angewandte Kryptografie“ und „Netzwerksicherheit“ um eine Mischung aus Vortrag, Zeichnungen, Rechnungen und Diskussion sowie vertiefender und praktischer Übung. Ob hybrid, digital oder in Präsenz – die Studierenden werden aktiv eingebunden. Dass in diesem aktivierten Umfeld auch das Engagement der Studierenden über die Erfüllung des vorgegebenen Studienplans hinausgeht, zeigt die rege Teilnahme an freiwilligen Zusatzangeboten. Dazu gehört zum Beispiel die außercurriculare „Hacking AG“ – eine wöchentliche Abendveranstaltung, bei der Studierende in lockerer Atmosphäre an die Themen der offensiven Sicherheit herangeführt werden.

Mit dem Preisgeld soll im Bereich IT-Sicherheit eine „Cyber Range” aufgebautwerden, in der Studierende gemeinsam in Teams an realistischen Firmennetzwerken Angriffs- und Verteidigungsübungen durchführen können. Das Projekt soll als Open Source auch anderen Hochschulen oder Firmen zur Verfügung gestellt werden, um die praxisnahe Ausbildung im Bereich der IT-Sicherheit nicht nur an der Hochschule Esslingen, sondern auch darüber hinaus zu unterstützen.

Kategorie: Innovation/Transformation

Tenure-Track-Professor Moritz Dörstelmann, Professor für Digital Design and Fabrication (DDF) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Gründungsgesellschafter der FibR GmbH.

Im Zentrum der Forschung und Lehre von Prof. Moritz Dörstelmann steht die Frage, wie mithilfe digitaler Entwurfs- und Fertigungstechnologien kreislauffähiges und ressourcenschonendes Bauen, auch mittels Lehm und Weiden, ermöglichen werden kann. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Transformation des Bauwesens als gesellschaftlich relevante Antwort auf Herausforderungen durch die Klima-, Ressourcen- und Energiekrise. Die Potenziale einer solchen Transformation vermittelt er in seinen innovativen Lehrveranstaltungen auf ebenso visionäre wie praxisnahe Weise.

An der Schnittstelle zwischen anwendungsrelevanter akademischer Forschung und forschungsorientierter industrieller Praxis beschäftigt sich Prof. Dörstelmann mit der Frage, wie man über digitale Entwurfs- und Fertigungsverfahren in Verbindung mit natürlichen Materialien einen bedeutsamen Beitrag zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs im Bauwesen leisten kann. Sein Bauunternehmen FibR realisiert ressourceneffiziente Faserverbund-Leichtbaustrukturen als Tragwerke, Fassaden und Innenräume in architektonischen Projekten durch computergestütztes Design und robotergestützte Fertigung im industriellen Maßstab.

Die Themen Innovation und Transformation sind bei Prof. Moritz Dörstelmann doppelt wirksam – in den Lehrinhalten genauso wie in den Lehrkonzepten. Die Lehrveranstaltungen an der Professur Digital Design and Fabrication (DDF) sind stets als interdisziplinäre Gruppenarbeit von Studierenden und Lehrenden der Architektur und anderer Fachrichtungen wie Informatik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen konzipiert. Dabei werden explorative Konzeptentwicklung mit digitaler Transformation und anwendungsnaher Überprüfung im Experiment auf ebenso visionäre wie praxisnahe Weise verknüpft. Gemeinsam werden Lösungswege für komplexe Herausforderungen durch das Zusammenführen verschiedenster Expertisen und Arbeitsweisen entwickelt. Die Erkenntnisse fließen in eine ganzheitliche Betrachtung kreislauffähiger digitaler Bauprozesse ein. Auf diese Weise werden die Studierenden ermutigt und befähigt, die digitale Transformation des Bauwesens als gesellschaftsrelevanten Beitrag zur Bewältigung der Klima-, Ressourcen und Energiekrise voranzubringen.

Mit dem Preisgeld des Landesforschungspreises will Prof. Moritz Dörstelmann zwei innovationsorientierte Maßnahmen realisieren, von denen vor allem die Studierenden profitieren: Um ihnen die Potenziale robotischer Produktionsverfahren praxisnah zu vermitteln, sollen drei kleine kollaborative Roboter zum Einsatz in der Lehre angeschafft werden, die das digitale Baulabor der Professur DDF ergänzen. Als zusätzliche Motivation wird ein dotierter Innovationswettbewerb ausgelobt, in dem interdisziplinäre Studierendenteams ihre Ideen umsetzen und präsentieren können.

Kategorie: Klimaschutz

  • Barbara Ette, Referentin für Nachhaltigkeit in der Lehre, Stabsstelle Nachhaltigkeit
  • Gabriele Schaub, Referentin für Schlüsselqualifikationen am SQ-Zentrum der Universität Konstanz;
  • Anton Schwärzler, Student und wissenschaftliche Hilfskraft im studentisch geführten Green Office für den Bereich Nachhaltigkeit in der Lehre.

Die Koordinatorinnen und Koordinatoren des Projekts „qualifikation N“ haben an der Uni Konstanz ein von Studierenden initiiertes Zertifikatsprogramm zu Klima- und Nachhaltigkeitsthemen erfolgreich umgesetzt. Das Lehr-Lern-Konzept der „qualifikation N“ ist explizit interdisziplinär ausgelegt und richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende aller Fachrichtungen. Die Lehrangebote reichen von wissenschaftlichen Recherchen über fachübergreifende Projekte bis zu Einblicken in die gelebte Praxis.

Die „qualifikation N“ ist 2017 auf studentische Initiative an der Universität Konstanz entstanden. Die Grundidee: Ein studienbegleitendes Zertifikatsprogramm zu Klima- und Nachhaltigkeitsthemen, das Studierende darin unterstützt, entsprechende Kompetenzen zu entwickeln, die für das aktive Mitgestalten in einer sich verändernden und gefährdeten Welt notwendig sind. Bereits zum Wintersemester 2017/2018 legte das studentisch geführte Green Office den Grundstein für das Zertifikatsprogramm. Heute ist das Nachhaltigkeitsprogramm aus dem Lehrangebot der Universität Konstanz nicht mehr wegzudenken und gilt auch über die Grenzen der Universität hinaus als Vorbild.

Das Lehr-Lern-Konzept der „qualifikation N“ ist explizit interdisziplinär ausgelegt und richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende aller Fachrichtungen. Ein Einstieg in die „qualifikation N“ ist laufend möglich; der Ablauf kann individuell von den Studierenden gestaltet werden. Diese Flexibilität erleichtert es Studierenden, das Zertifikatsprogramm nach ihren zeitlichen Ressourcen und inhaltlichen Interessen zu gestalten. Das Zertifikatsprogramm selbst basiert auf dem Dreiklang „Lernen – Umsetzen – Vernetzen“. Entsprechend werden im Modul „Lernen“ Nachhaltigkeitsseminare angeboten, die ein breites Themenspektrum abdecken. Im Modul „Umsetzen“ planen und realisieren die Studierenden ein eigenes Nachhaltigkeitsprojekt. Im Modul „Vernetzen“ ist der Besuch von zwei Netzwerktreffen mit außeruniversitären lokalen Netzwerkakteurinnen und -akteuren vorgesehen. Das Lehrprogramm bietet also geradezu ideale Bedingungen, um relevante Klima- und Nachhaltigkeitsthemen zu vermitteln und die Studierenden beim Transfer in die Praxis aktiv zu unterstützen.

All diese Aktivitäten der „qualifikation N“ werden gemeinsam von Barbara Ette (Stabsstelle Nachhaltigkeit), Gabriele Schaub (SQ-Zentrum) und Anton Schwärzler (Green Office) mit herausragendem Engagement vorangetrieben. Das Preisgeld soll für die Weiterentwicklung des Lehrprogramms verwendet werden, aber auch für Curriculumswerkstätten zum Thema „Nachhaltigkeit in der Lehre“ für die verschiedenen Fachbereiche. Zudem plant das Koordinationsteam, einen Projektfonds einzurichten, über den Studierende der „qualifikation N“ Mittel für die Realisierung ihrer Praxisprojekte beantragen können.

Landeslehrpreis

Der Landeslehrpreis wurde Mitte der 1990er-Jahre vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Bislang wurden mehr als 400 Lehrende ausgezeichnet. Seit 2013 wird der Landeslehrpreis im Wechsel mit dem Landesforschungspreis alle zwei Jahre verliehen. Vorgeschlagen werden die Lehrenden sowie ihre Konzepte von den Hochschulen unter Einbeziehung der Voten der Studierenden. Über die Vergabe der Preise entscheiden mehrere themenspezifisch zusammengesetzte Jurys von Expertinnen und Experten außerhalb Baden-Württembergs sowie baden-württembergische Studierende.

Kein anderes deutsches Bundesland bietet eine solche Vielfalt an Hochschulen:

Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten.

Die Studierenden haben die Wahl zwischen

  • Universitäten,
  • Pädagogischen Hochschulen,
  • Kunst- und Musikhochschulen,
  • Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der
  • Dualen Hochschule

mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen.

Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.
Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus. 

Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:

  • 9 Landesuniversitäten,
  • 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
  • die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
  • 6 Pädagogische Hochschulen,
  • 5 Musik- und 3 Kunsthochschulen,
  • 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
  • zwei Hochschulen des Bundes sowie
  • die Akademie für Darstellende Kunst,
  • die Filmakademie und
  • die Popakademie.

Die Allensbach Hochschule:

Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende  Bachelor-  und  Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.

Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.

Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.

Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.

Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können.

Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.

Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.

So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus. Auch im Jahr 2021 wurden wieder interessante Beiträge eingereicht, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten und einen Beitrag zur aktuellen ökonomischen Forschung leisten.

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

YouTubeProfessor

Allenfalls auch interessant für Sie:

Die 10 Gebote bei der Besichtigung einer Wohnung!

Das schon im Mittelalter bekannte Rechtssprichwort „Augen auf, Kauf ist Kauf“ warnt den Käufer vor nachteiligen Folgen bei mangelhaftem Kaufgegenstand.

Wir wissen auch „Wer die Augen nicht auftut, der muss den Beutel auftun“.

Gerade bei Wohnungsbesichtigungen übersieht man leicht Details, die einen später teuer zu stehen kommen können. 

Abgesehen „von der Liebe auf den ersten Blick“ besichtigen Wohnungskäufer im Durchschnitt mehr als 10 Objekte, ehe tatsächlich zugeschlagen wird.

Daher sollten Sie die 10 Gebote bei der Besichtigung Ihrer neuen Wohnung beachten:

  1. Gebot: Wissen was man will!
  2. Gebot: Besichtigen Sie die Wohnung tagsüber!
  3. Gebot: Nehmen Sie sich Zeit!
  4. Gebot: Besichtigen Sie nie alleine!
  5. Gebot: Achten Sie auf Anschlüsse für Waschmaschine, Internet, TV-Gerät und den Handy-Empfang!
  6. Gebot: Denken Sie an einen allfälligen Sanierungsaufwand!
  7. Gebot: Achten Sie auf Zubehör, allfällig vorhandene Einrichtung und nötige Neubeschaffungen!
  8. Gebot: Bitten Sie um die letzten beiden Betriebskostenabrechnungen!
  9. Gebot: Wer schreibt der bleibt!
  10. Gebot: Behalten Sie die Nebenkosten beim Wohnungskauf im Auge!

 

  1. Gebot: Wissen was man will!

Bereiten Sie sich auf die Besichtigung gut vor, überlegen Sie sich, was Ihnen wirklich wichtig ist. Möchten Sie einen Garten nutzen, benötigen Sie den Anschluss an ÖFFIS, ein Kellerabteil, einen Dachboden oder einen Parkplatz …….? Ihr Fragenkatalog für die Besichtigungen hilft Ihnen, die persönlichen Prioritäten im Auge zu behalten und alle offenen Punkte abzuklären.

  1. Gebot: Besichtigen Sie die Wohnung tagsüber!

Damit sehen Sie die Wohnung bei Tageslicht und gewinnen einen guten Eindruck vom allfälligen Straßenlärm, der Umgebung, …… treffen vielleicht sogar Nachbarn und wenn Ihnen die Wohnung zusagt, können Sie sich das Wohnungsumfeld gerne später auch bei Nacht ansehen

  1. Gebot: Nehmen Sie sich Zeit!

Öffnen Sie z.B. die geschlossenen Fenster oder schließen Sie die offenen um einen abgerundeten Eindruck zu gewinnen. Besichtigen Sie in Ruhe alle mit umfassten Teile wie Autoabstellplatz, Kellerabteil, Dachboden ..

  1. Gebot: Besichtigen Sie nie alleine!

Es ist immer ratsam, eine Begleitperson für eine weitere Meinung mitzubringen. Diese sieht oft Details, auf die man selbst möglicherweise auf den ersten Blick weniger Wert legt.

  1. Gebot: Achten Sie auf Anschlüsse für Waschmaschine, Internet, TV-Gerät und den Handy-Empfang!

Um eine Waschmaschine oder das TV-Gerät auch in der neuen Wohnung in Betrieb zu nehmen, braucht es die richtigen Anschlüsse. Diese sind oft im Inserat oder in der Online-Anzeige nicht speziell gelistet. Gibt es einen Waschmaschinenanschluss in der Wohnung oder einen gemeinschaftlichen Waschraum im Haus? Welchen Internet- und TV-Anschluss gibt es? Wie gut ist der Handyempfang in der Immobilie?

  1. Gebot: Denken Sie an einen allfälligen Sanierungsaufwand!

Der Besichtigungstermin dient auch dem Abchecken möglicher zukünftiger Belastungen. Sind etwa Sanierungen im Haus notwendig oder geplant? Zudem lohnt sich ein genauer Blick auf die Fenster, Türen, Heizung, Sicherungskasten und damit den Zustand der Elektrizität und der Wände. Ist etwas sanierungsbedürftig? Tritt Feuchtigkeit ein oder gibt es gar Schimmelbildung? Es ist wichtig zu wissen, welche Arbeiten in den nächsten Jahren oder sogar sofort investiert werden müssen.

  1. Gebot: Achten Sie auf Zubehör, allfällig vorhandene Einrichtung und nötige Neubeschaffungen!

Viele Wohnungen werden mit bereits vorhandener Einrichtung verkauft oder übergeben. Sind Badezimmerarmaturen oder Küchengeräte vorhanden? Wird die Immobilie mit Möbeln übergeben? In welcher Qualität wird die Einrichtung übernommen? Das gibt Ihnen Aufschluss, mit welchen Kosten man für die Neuanschaffung bzw. den Austausch rechnen muss.

  1. Gebot: Bitten Sie um die letzten beiden Betriebskostenabrechnungen!

Um die monatlichen Betriebskosten richtig einschätzen zu können, ist es sinnvoll, um Infos zu den laufenden Energiekosten für Strom und Heizung (Energieausweis) zu bitten und sich die letzten beiden Betriebskostenabrechnungen zeigen zu lassen. Wenn die Immobilie in den Vormonaten nicht bewohnt war, dann sind die Kosten dementsprechend niedrig und geben nur keinen Aufschluss über die tatsächlichen Betriebskosten.

  1. Gebot: Wer schreibt der bleibt!

Machen Sie sich Notizen und sichern Sie sich damit nicht nur den Überblick (Was ist mir an der Wohnung wirklich wichtig (1. Gebot) was spricht für oder gegen die Wohnung, was war bei den jeweils besichtigten Wohnungen mit Garten, Balkon oder Autoabstellplatz ……

  1. Gebot: Behalten Sie die Nebenkosten beim Wohnungskauf im Auge! 

Ein Immobilienkauf ist immer eine wichtige und gut abzuwägende Entscheidung. Vielfach werden beim Wohnungs- und Grundstückskauf die damit zusammenhängenden Nebenkosten unterschätzt.

Insgesamt müssen Sie damit rechnen, dass Sie bei den Nebenkosten auf sicherlich mehr als zehn Prozent des Kaufpreises kommen.

Daher eine kurze Übersicht der zu erwartenden Zusatzkosten[1]:

  • Maklerprovision
  • Grunderwerbsteuer
  • Grundbuchsgebühr
    • Eintragung Wohnungseigentum: 1.1 % vom Kaufpreis
    • Eintragung Pfandrecht: 1,2 % vom Pfandrecht
    • Anmerkung der Rangordnung für die beabsichtigte Verpfändung: 0,6 % des Pfandrechts
  • Eingabengebühr[2]
  • Vertragserrichtung (Notar/Rechtsanwalt)
  • Beglaubigung

 

Rückfragen:

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

Unternehmensberater und Immobilientreuhänder in Wels

Professor für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik an der Hochschule Allensbach, Konstanz

[1] https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/21/Seite.210150.html

[2] EUR 42 Euro bzw. EUR 59 Euro, wenn die Antragstellung nicht im Elektronischen Rechtsverkehr erfolgt.

Salzburg: NEOS fressen schwarz und grün – das ÖVP-Dilemma mit den Städten

Abgesehen davon, dass die Zusammensetzung des Gemeinderates die größere Hälfte der WählerInnen überhaupt nicht mehr interessiert (die Wahlbeteiligung lag mit 49,67 % so gering wie noch nie) – diese Politikverdrossenheit ist ein eigenes Thema wert – verliert vor allem die ÖVP (19,4 %, ein Minus von 8,4 %) aber auch die Grünen (13,5 %, ein Minus von 2,9 %) an die NEOS (12,4 %)

Warum?

Außerhalb der Landeshauptstadt konnte sich die ÖVP behaupten. Sie stellt fünf Bürgermeister mehr als 2009 und verlor lediglich 1,9 % was angesichts der politischen Performance auf Bundesebene ja als großer Erfolg gelten kann – kam damit auf 42,8 % und ist deutlich stimmenstärkste Partei im Bundesland.

Schon 1967! haben Seymour Martin Lipset und Stein Rokkan die Cleavage-Theorie entwickelt um solche Wahlergebnisse zu analysieren.

Eine der vier dauerhaften Konfliktlinien in deren Theorie ist die zwischen Stadt – Land aber auch (als zweite) die zwischen Zentrum und Peripherie.

Die ÖVP ist stark auf dem Land und schwach in der Stadt.

Kann sich die ÖVP aus diesem Dilemma befreien und auch in den Städten wieder zu einer bestimmenden politischen Kraft werden oder diese bleiben?

Stein Rokhan hat die Antwort vorweggenommen.

Er sieht folgende Herausforderungen der demokratischen Gestaltung eines Systems:

–       Selbstfindung (Identität)

–       Ständige Erneuerung (Innovation)

–       Beteiligung (Partizipation)

–       Zusammenarbeit (Integration)

–       Rechtmäßigkeit (Legitimität)

–       Internationalität (Globalisierung)

–       Gesellschaftsgestaltung (Penetration)

–       Produktion, Distribution, Konsum

 

Jede Partei, insbesondere die ÖVP in den größeren Städten muss sich fragen

–       wofür will sie stehen – gibt es eine urbane, moderne und bürgerliche Politik? (da sind Spaltungen des Parteivolkes wie z.B. in der Frage des Adoptionsrechts für Homosexuelle nicht zu leugnen sondern zu beantworten)

–       wollen wir die Stadt gestalten oder verwalten (Frage nach der Innovation) und wenn ja wie (Penetration i.S. Rokkans)

–       wollen wir die BürgerInnen beteiligen oder sind wir uns selbst genug (Partizipation) – immer öfter werden nicht einmal mehr die Mitglieder zu politischen Veranstaltungen eingeladen, man reduziert die Diskussion sicherheitshalber auf die Funktionäre

–       Städte bedeuten Migration, die Gefahr von Parallelgesellschaften …. wie gehen wir mit der Integration professionell um

–       Fürchten wir uns vor den Folgen der Globalisierung und Internationalisierung oder begreifen wir diese auch als Chance

–       Wie kommunizieren wir das alles mit den BürgerInnen

 

Es versteht sich von selbst, dass auch die anderen Parteien in sich gehen müssen, wollen sie sich künftig in den neugewählten Gemeinderäten wieder ausreichend vertreten sehen.