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Das Cyber-Hilfswerk: Eine essenzielle Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung

Unternehmen und Privatpersonen stehen mehr denn je vor neuen Bedrohungen, die eine rasche und gut organisierte Reaktion erfordern.

Das Cyber-Hilfswerk (CHW) ist eine innovative Antwort auf diese Herausforderungen. In seiner Struktur ähnlich traditionellen Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk (THW) oder dem Roten Kreuz, setzt das Cyber-Hilfswerk auf schnelle Reaktionsfähigkeit bei Cyberangriffen und digitalen Krisen.

Es agiert dabei sowohl national als auch international und besteht aus den Organisationen Cyber-Hilfswerk Deutschland (CHW-DE), Cyber-Hilfswerk Österreich (CHW-AT), und Cyber-Hilfswerk Schweiz (CHW-CH), die gemeinsam unter dem Dach des Internationalen Cyber-Hilfswerks (ICHW) arbeiten.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbindung der Gesellschaft, der Förderung von Präventionsmaßnahmen und der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Privatpersonen.

Die Struktur des Cyber-Hilfswerks

Das CHW ist als Verein organisiert und orientiert sich an den Strukturen klassischer Hilfsorganisationen. Es gibt lokale, regionale und zentrale Standorte in den beteiligten Ländern. Die dezentrale Organisation bietet eine flexible Reaktionsfähigkeit auf Cybervorfälle, unterstützt durch moderne Technologien, die es den Mitgliedern ermöglichen, remote zu arbeiten und bei Bedarf schnell aktiviert zu werden​​.

Das ICHW vereint unter seinem Dach die verschiedenen nationalen Organisationen und fördert die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Diese grenzübergreifende Kooperation ermöglicht den Austausch von Fachwissen und Ressourcen, um Bedrohungen besser zu erkennen und effizienter abzuwehren​.

Ergänzend zu den klassischen Strukturen gibt es das Programm Cyber-Kids, das Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren über Digitalisierung und den sicheren Umgang mit Technologien aufklärt. Dieses Programm ist ein Teil der Initiative „Junior Digital Angels“, die speziell darauf abzielt, frühzeitig ein Bewusstsein für digitale Sicherheit zu schaffen​.

Internationale Zusammenarbeit und Unterstützung für KMU

Ein zentrales Ziel des ICHW und seiner nationalen Organisationen ist es, KMU zu unterstützen, die oft nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, um sich gegen komplexe Cyberangriffe zu schützen. Ein Cyberangriff kann für ein KMU verheerende Auswirkungen haben, wie Produktionsausfälle oder erhebliche finanzielle Verluste. Das Cyber-Hilfswerk bietet schnelle Hilfe im Krisenfall durch qualifizierte Fachleute, die vor Ort oder remote unterstützen​​.

Besonders hervorzuheben ist die Genossenschaft für Digitalisierung, Challenge und Innovationsmanagement (GDCIM). Diese Genossenschaft wurde im Dezember 2022 in Volketswil, Schweiz, gegründet und unterstützt KMU in der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei der digitalen Transformation. Die GDCIM bietet eine Einkaufs- und Leistungsgemeinschaft, die kosteneffiziente IT- und Cyberlösungen für KMUs bereitstellt. Durch diese Selbsthilfe-Organisation können KMUs auf ein Netzwerk von Fachleuten zugreifen und erhalten wertvolle Unterstützung in den Bereichen Notfallmanagement und IT-Instandhaltung​​​.

© 2024 ZRK

v.r.n.l. Johannes Göllner, Dominic Lachat, Björn Hawlitschka, Ralf A. Huber, Barbara Steiner, Volker Reichert, Albrecht Broemme und Dominik Zehnder

Aufgaben und Funktionen des Cyber-Hilfswerks

Die zentralen Aufgaben des Cyber-Hilfswerks lassen sich in drei Hauptbereiche unterteilen:

  1. Notfallunterstützung: Bei einem Cyberangriff können Unternehmen oder Privatpersonen auf die schnelle Unterstützung durch IT-Fachleute zurückgreifen. Diese helfen, Systeme wiederherzustellen und beraten über zukünftige Sicherheitsmaßnahmen. Dieses „digitale Feuerwehr“-Modell bietet im Ernstfall eine rasche Reaktion, um Schäden zu minimieren​​.
  2. Prävention durch Schulungen und Sensibilisierung: Schulungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des CHW. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen können sich über potenzielle Gefahren im Bereich der Cybersicherheit informieren und lernen, wie sie ihre Systeme vor Angriffen schützen können. Durch gezielte Weiterbildung sollen Sicherheitslücken frühzeitig geschlossen und präventive Maßnahmen umgesetzt werden​​.
  3. Langfristige Cyber-Sicherheit durch Projektarbeit: Neben der kurzfristigen Krisenintervention engagiert sich das Cyber-Hilfswerk auch in langfristigen Projekten, um die Digitalisierung sicherer zu gestalten. Besonders hervorzuheben ist das Projekt „Cyber-Kids“, das Kindern auf spielerische Weise den sicheren Umgang mit digitalen Technologien näherbringt. Dies ist ein Teil der Bemühungen des CHW, ein nachhaltiges Bewusstsein für die Risiken und Chancen der Digitalisierung zu schaffen​.

GDCIM: Eine Genossenschaft für Digitalisierung und Krisenmanagement

Parallel zur Gründung des Cyber-Hilfswerks wurde die GDCIM ins Leben gerufen, um die Herausforderungen der Digitalisierung in der D-A-CH-Region zu meistern. Diese Genossenschaft bietet spezifische Software- und Hardwarelösungen für KMUs an und hilft ihren Mitgliedern, sich besser gegen Cyberrisiken zu schützen. Durch die Bündelung von Fachwissen und Ressourcen schafft die GDCIM eine Plattform für den Austausch von Best Practices und die Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich Cybersicherheit und Krisenmanagement​​​.

Die GDCIM legt besonderen Wert auf die Prävention. Durch den genossenschaftlichen Zusammenschluss von Unternehmen, Dienstleistern und Experten entsteht eine starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und voneinander profitiert. Im Falle eines Cyberangriffs können die Mitglieder der Genossenschaft auf ein Netzwerk von Fachleuten zurückgreifen, das schnelle Hilfe leistet und langfristige Sicherheitsstrategien entwickelt​.

Weitblick und nachhaltige Bedeutung des Cyber-Hilfswerks

Das Internationale Cyber-Hilfswerk (ICHW) und die Genossenschaft für Digitalisierung, Challenge und Innovationsmanagement (GDCIM) haben sich als zukunftsweisende Initiativen etabliert, die in einer digitalisierten Welt unverzichtbar sind. Durch die Kombination von schneller Notfallhilfe, präventiver Schulung und langfristiger Sicherheitsplanung bieten diese Organisationen maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen und Privatpersonen. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Cyber-Hilfswerk und die GDCIM essenzielle Partner, um sich gegen Cyberangriffe zu wappnen und ihre digitale Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Initiativen wie das Programm Cyber-Kids, die internationale Vernetzung der nationalen Cyber-Hilfswerke (CHW-DE, CHW-AT, CHW-CH) und der starke Fokus auf Wissenstransfer machen das ICHW zu einem Schlüsselfaktor in der Bewältigung zukünftiger digitaler Herausforderungen.

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@viennastudies.com

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

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Baden-Württemberg erhält Zentrum gegen virtuelle Kriminalität

Symbolbild © picture alliance/dpa | Deniz Calagan

Zur gezielten und effektiven Bekämpfung von Straftaten, die sich gegen informationstechnische Systeme richten oder mittels Computer- und Informationstechnik durchgeführt werden, errichtet das Land ein staatsanwaltschaftliches Cybercrime-Zentrum.

Das Ministerium der Justiz und für Migration errichtet für Baden-Württemberg ein staatsanwaltschaftliches Cybercrime-Zentrum zur gezielten und effektiven Bekämpfung von Straftaten, die sich gegen informationstechnische Systeme richten oder mittels Computer- und Informationstechnik durchgeführt werden.

Über die aktuellen Planungen hat Justizministerin Marion Gentges am Dienstag, 18. Juli 2023, das Kabinett unterrichtet.

Das bei der Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe angesiedelte Zentrum wird personell mit 50,5 Stellen ausgestattet sein und die landesweite Strafverfolgungszuständigkeit bei herausgehobenen Verfahren innehaben.

Bereits im zweiten Halbjahr 2023 soll es seine Tätigkeit aufnehmen.

Kampf gegen Cyberkriminalität hat höchste Priorität

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges sagte: „Die Digitalisierung von Straftaten schreitet rasant voran. Kinderpornographie, Hackerangriffe, digital durchgeführte Erpressungen und der Handel im Darknet sind zu einer ernsten Bedrohung für die Sicherheit in unserem Land geworden. Der Kampf gegen Cyberkriminalität hat höchste Priorität. Egal, wo die Cyber-Straftäter vor ihren PCs sitzen –  wir tun alles dafür, sie zu finden. Den digital agierenden Straftätern setzen wir ein personell und technisch schlagkräftiges Cybercrime-Zentrum entgegen.

Dem neuen Cybercrime-Zentrum wird eine landesweite Strafverfolgungszuständigkeit bei (ermittlungs-) technisch besonders anspruchsvollen Verfahren der Cyberkriminalität übertragen.

Für das insgesamt mit 50,5 Personalstellen ausgestattete Zentrum wurden bereits 42 Neustellen im Doppelhaushalt 2023/2024 bewilligt.

Auch die bisherigen Cybercrime-Schwerpunktabteilungen bei den Staatsanwaltschaften Mannheim und Stuttgart sowie der ausschließlich koordinierend tätigen Zentralstelle bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart werden in die neue Stelle überführt.

Nicht nur die Komplexität und grenzüberschreitenden Dimensionen, sondern vor allem auch der zunehmende Einsatz von Verschlüsselungstechnologie stellen die Strafverfolgungsbehörden vor besondere Herausforderungen. Im Cybercrime-Zentrum werden deshalb nicht nur Juristen, sondern auch IT-Forensiker arbeiten, die mit ihrer technischen Expertise die Staatsanwälte unterstützen. Durch eine IT-fachliche Beratung ist es möglich, in den konkreten Verfahren bestehende Ermittlungsoptionen auszuschöpfen und weitergehende Ermittlungsansätze zu entwickeln,“ so Marion Gentges weiter.

Darüber hinaus solle das Zentrum auch die Kooperation zwischen den im Bereich der Cybersicherheit tätigen Akteure auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene weiter verbessern.

Cybercrime-Lage in Baden-Württemberg

Unter dem Begriff Cybercrime werden Straftaten erfasst, die sich gegen das Internet, andere Datennetze und informationstechnische Systeme richten (Cybercrime im engeren Sinne) oder die wesentlich mittels Computer- und Informationstechnik durchgeführt werden (Cybercrime im weiteren Sinne). In den vergangenen Jahren sind die Cybercrime-Fallzahlen in Baden-Württemberg kontinuierlich gestiegen und haben sich von 23.138 im Jahr 2017 auf 50.061 im Jahr 2022 mehr als verdoppelt (+116 Prozent).

Im Bereich des Cybercrime im engeren Sinne ist eine Steigerung des Fallaufkommens um 58 Prozent festzustellen.

Ein besonderer Schwerpunkt des Cybercrime machen die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz kinder- und jugendpornographischer Inhalte nach §§ 184b, 184c StGB aus. Derartige Straftaten werden zwischenzeitlich zum ganz überwiegenden Teil über das Internet und die sozialen Medien begangen.

Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 

Kaum ein anderes deutsches Bundesland bietet eine solche Forschungsstärke, Innovationskraft und diese Vielfalt an Hochschulen:

Baden-Württemberg bietet mit seiner differenzierten Hochschullandschaft eine Fülle von Studienmöglichkeiten. Die Studierenden haben die Wahl zwischen

  • Universitäten,
  • Pädagogischen Hochschulen,
  • Kunst- und Musikhochschulen,
  • Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie der
  • Dualen Hochschule

mit jeweils unterschiedlichen Fächerprofilen und Studienzielen. Forschung und Lehre an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) und Pädagogischen Hochschulen haben hohe Qualität und z.T. internationalen Rang.

Allein vier der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich in Baden-Württemberg. Die Kunst- und Musikhochschulen des Landes genießen hohes Ansehen und üben große Anziehungskraft auf Talente aus der ganzen Welt aus. 

Baden-Württemberg beheimatet so viele staatliche Hochschulen wie kein anderes Land in der Bundesrepublik und hat zugleich mit sechs verschiedenen Hochschularten das am stärksten ausdifferenzierte Hochschulsystem, um passgenau den Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft entsprechen zu können:

  • 9 Landesuniversitäten,
  • 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften,
  • die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 9 Standorten,
  • 6 Pädagogische Hochschulen,
  • 5 Musik- und 3 Kunsthochschulen,
  • 25 staatlich anerkannte private und kirchliche Hochschulen,
  • zwei Hochschulen des Bundes sowie
  • die Akademie für Darstellende Kunst,
  • die Filmakademie und
  • die Popakademie.

Die Allensbach Hochschule:

Die Allensbach Hochschule ist eine staatlich anerkannte Hochschule des Bundeslandes Baden-Württemberg und bietet verschiedene berufsbegleitende  Bachelor-  und  Masterprogramme im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an.

Die Studiengänge der Allensbach Hochschule sind durch die Akkreditierungsagentur  ZEvA akkreditiert und als Fernstudiengänge konzipiert.

Alle Studiengänge sind zusätzlich von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen.

Die Allensbach Hochschule hat sich voll der Digitalisierung verschrieben und setzt bei ihren Programmen auf vollständig online-basierte Vorlesungen, die in geschützten Räumen stattfinden und aufgezeichnet werden.

Das digitale Lernen wird durch didaktisch hochwertig aufbereitete Studienmaterialien unterstützt, welche die Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten können. Bei Fragen steht jederzeit ein/e Tutor/in oder Dozent/in zur Verfügung.

Neben der Lehre spielt die Forschung an der Allensbach Hochschule eine wichtige Rolle.

So richtet die Hochschule beispielsweise jährlich das Bodensee-Forum zu den Themen Krise, Sanierung und Turnaround aus und gibt die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Zeitschrift für Interdisziplinäre Ökonomische Forschung“ heraus.

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@allensbach-hochschule.de

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

Die Allensbach Hochschule:

Rund um’s Studium: