Österreich: Studierenden-Sozialerhebung 2023

Die Studierenden-Sozialerhebung wird von der Forschungsgruppe Higher Education Research (HER) am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien durchgeführt und ausgewertet[1].

Online-Befragung unter mehr als 43.000 Studierenden an öffentlichen und privaten Universitäten, Lehrverbünden, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen im Sommersemester 2023 im Auftrag des BMBWF.

  • Knapp 90 % der Studienanfänger:innen im Studienjahr 2022/23, die den Abschluss der vorangegangenen Bildungskarriere in Österreich erworben haben, kommen mit einer traditionellen Matura an die Hochschule.
  • 10 % kommen über den zweiten Bildungsweg (BRP/SBP etc.) an die Hochschule.
  • Bei der Anzahl der Studienanfänger:innen ist im Studienjahr 2020/21,dem ersten Studienjahr nach dem COVID-19-Ausbruch in Österreich, ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Am größten ist der Anstieg in den Studiengruppen Recht und Gesundheit/Sozialwesen.
  • Im Studienjahr 2022/23 liegt die geschätzte Hochschulzugangsquote[2] österreichweit bei 40 %.
  • Für Frauen ist die Wahrscheinlichkeit „im Laufe ihres Lebens“ ein Studium aufzunehmen höher als für Männer (47 % gegenüber 33 %).
  • Die Hochschulzugangsquote liegt zwischen 32 % in Vorarlberg und 49 % in Wien
  • Ein Viertel aller ordentlichen Studierenden sind Bildungsausländer:innen, 68 % sind Bildungsinländer:innen ohne Migrationshintergrund und 7 % Bildungsinländer:innen mit Migrationshintergrund.
  • Bildungsinländer:innen mit Migrationshintergrund haben ihre Wurzeln in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kroatien, dem Kosovo, Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro sowie deutschsprachigen Ländern und der Türkei.
  • Bildungsinländer:innen der 2. Generation haben vermehrt einen Migrationshintergrund in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kroatien etc. (36 %) und türkischen (17 %) Hintergrund, 7 % haben in Deutschland geborene Eltern.
  • Bildungsinländer:innen der 1. Generation, also im Ausland geborene Studierende mit regulärem Schulabschluss in Österreich, kommen vermehrt aus Deutschland (25 %).
  • 57% der inländischen Studienanfänger:innen an öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen im Wintersemester 2022/23 sind „First-Generation“ Studierende. Das heißt ihre Eltern haben kein Studium an einer Hochschule oder Akademie absolviert
  • Studierende mit verzögertem Übertritt wählen doppelt so häufig ein FH-Studium (vor allem berufsbegleitende Studien) wie Studierende mit unmittelbarem Übertritt.
  • Studierende von Eltern ohne Matura leben bis zum Alter von 30 Jahren im Vergleich zu Studierenden, deren Eltern einen Studienabschluss haben, häufiger im elterlichen Haushalt – einer Wohnform die kaum oder nur geringe Kosten verursacht.
  • 8% der Studierenden haben Kinder unter 25 Jahren, das sind hochgerechnet rund 23.000 Studierende in Österreich (ohne Doktorand:innen).
  • Mehr als die Hälfte der studierenden Eltern lebt mit (mindestens) einem Kind im Kleinkind- oder Vorschulalter zusammen.
  • Studierende Eltern können im Durchschnitt etwa 10 Stunden pro Woche weniger für ihr Studium aufwenden als jene ohne Kinder und weisen ein deutlich höheres Erwerbsausmaß auf.
  • 0,9% der Studierenden – darunter fast ausschließlich Frauen – sind alleinerziehend. Das sind hochgerechnet rund 2.700 Studierende in Österreich (ohne Doktorand:innen).
  • Alleinerziehende Studierende sehen sich überdurchschnittlich häufig mit finanziellen Problemen konfrontiert (51% vs. Ø 29% über alle Studierenden betrachtet)

…… diese und viele weitere Informationen aus der Studie finden Sie hier: http://www.sozialerhebung.at/images/Berichte/Sola23/Studierenden-Sozialerhebung-2023-auf-einen-Blick.pdf

Fragen zum Beitrag, interessanten Studienangeboten und Lehrgängen bitte an martin.stieger@viennastudies.com  

Prof. Dr. Dr. Martin Stieger

YouTubeProfessor

Vorlesungen auf YouTube:


[1] Zucha, Vlasta; Engleder, Judith; Haag, Nora; Thaler, Bianca; Unger, Martin; Zaussinger, Sarah; Binder, David; Fage, Ilinca (2024): Studierenden-Sozialerhebung 2023 auf einen Blick. IHS, Wien

[2] Die Hochschulzugangsquote gibt an, wie viele Personen „im Laufe ihres Lebens“ ein Hochschulstudium aufnehmen

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