Immobilienpreisspiegel 2019
Durchschnittliche Immobilienpreise für ganz Österreich auf Bezirksebene
Der Immobilien-Preisspiegel 2019 ist am 18. Juni 2019 der Presse vorgestellt worden und beinhaltet durchschnittliche Immobilienpreise auf Bezirksebene für folgende Objektkategorien:
- Mietpreise für
Büros
- Mietpreise für Geschäftslokale
- Mietpreise für Wohnungen (freier und angemessener
Mietzins)
- Verkaufspreise für
Baugrundstücke
- Verkaufspreise für
Reihenhäuser
- Verkaufspreise für
Einfamilienhäuser
- Verkaufspreise für Eigentumswohnungen (neu und
gebraucht)
- Verkaufspreise für Grundstücke zur
Betriebsansiedlung
Der Immobilienpreisspiegel erscheint mit der Ausgabe 2019 seit 30
Jahren.
Für uns interessant:
- Auch im Jahr 2019 stiegen die
Immobilienpreise weiter an.
- Spürbar aber nicht mehr ganz so dramatisch wie in
den letzten Jahren.
- Das Preisniveau stieg dabei recht unterschiedlich
stark an.
- In begehrten Lagen werden nach wie vor Spitzenpreise
erzielt.
- Baugrund ist in manchen Teilen Österreichs nur mehr
zu Spitzenpreisen zu haben.
Die Spitzenvertreter der Branche dazu:
- „Im Jahr 2018 gab es insgesamt 108.000
Immobilien-Transaktionen, was einen geringfügigen Rückgang von rund 2,6% im
Vergleich zu 2017 bedeutet.
- Während die Anzahl der verbücherten Kaufverträge in
den Kategorien Wohnhaus und Wald österreichweit gestiegen ist, sind die
Transaktionen in den Kategorien Bauland, Landwirtschaft und Wohnung tendenziell
rückgängig.
- Das Transaktionsvolumen ist um 5%, auf rund 29,5
Mrd. Euro, gestiegen.
- Über 20.000 Baugrundstücke, rund 43.000
Eigentumswohnungen und annähernd 30.000 verbaute Liegenschaften wechselten ihre
Besitzer,“
fasst Georg Edlauer,
Obmann des Fachverbandes
der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), die Ergebnisse des aktuellen Immobilienpreisspiegels 2019 zusammen.
Seit 30 Jahren publiziert der Fachverband der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder jährlich den österreichischen Immobilienpreisspiegel, ein –
nicht nur für die Immobilienwirtschaft – österreichweit, anerkanntes
Nachschlagewerk.
„Wir evaluieren und arbeiten laufend daran, den Preisspiegel
marktgerecht anzupassen und eine noch größere Detailtiefe der Daten
anzubieten“, unterstreicht Edlauer.
- Österreichweit sind die Kosten für Baugrundstücke
um 4,97% auf durchschnittlich 265,87 Euro/m² gestiegen.
- Neuwertige Mietwohnungen werden bundesweit im
Durchschnitt um 7,62 Euro netto pro Quadratmeter vermietet.
- Bei Eigentumswohnungen – so der aktuelle
Preisspiegel 2019 – ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis Erstbezug
österreichweit um 8,8% gestiegen, wobei ein direkter Vergleich mit dem
Preisspiegel aufgrund der aktualisierten Parameter nicht möglich ist.
Gewerbe-Immobilien:
Anpassung des Mietermixes an die Wünsche der
Konsumenten
„Wir verzeichnen in allen Landeshauptstädten einen Anstieg der Büromieten, was wir als guten wirtschaftlichen
Indikator deuten,“ berichtet Gerald
Gollenz, Obmann-Stv. des Fachverbandes.
Die massive Fertigstellung von 260.000
Quadratmeter Bürofläche in Wien hat in keiner Form zu einem Abschwung der
Preise geführt, und die kommenden Projekte in den Landeshauptstädten wie Linz,
Graz, Innsbruck oder Salzburg bringen dringend benötigte innovative Flächen auf
den Markt.
Bei den Geschäftsflächen zeige sich die Situation eher durchwachsen.
Das sei einerseits der aktuellen Wirtschaftsentwicklung geschuldet, andererseits
zeigt E-Commerce immer stärkere Auswirkungen, so Gollenz.
Die Gesamtgröße der Handelsflächen ist rückläufig.
„Es wird sicherlich sehr spannend, wie und in welcher Form die
Geschäftsflächen in den kommenden Jahren genutzt werden. Eine sinnvolle Nutzung
wird an den einzelnen Betreibern liegen“, zeigt sich Gollenz überzeugt.
Der wichtigste Faktor wird die Anpassung des Mietermixes an die Wünsche
und Gewohnheiten der Konsumenten sein.
Wien ist anders – Eigentumsquote bei 20%
„Wien ist grundsätzlich anders“, unterstreicht der stv.
Fachverbands-Obmann Michael
Pisecky.
- Im Vergleich zu allen anderen Bundesländern, wo die
Eigentumsquote bei durchschnittlich 60% liegt, bewohnen in Wien nur 20% der
Bevölkerung eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus.
- Der Markt ist also vergleichsweise klein.
- Es gibt kaum gebrauchte Eigentumswohnungen, weshalb
die Preise auch 2018 um 4% gestiegen sind.
- Mit einer moderaten weiteren Steigerung ist auch in
den kommenden Jahren zu rechnen.
- Im Erstbezug gibt es viele Fertigstellungen und ein
breites Angebot, speziell in den Bezirken 10, 21,22, und 23.
- Getrieben durch die hohen Grundkosten und die
gerade in den letzten Jahren stark gestiegenen Baukosten, liegen die Preise um
6,5% über dem Vorjahr.
- Durch den hohen Marktdruck werden höhere Preise auf
Kundenseite allerdings kaum mehr akzeptiert.
- Gegenteilig wirkt sich die neue Widmungskategorie
aus, die mit der letzten Bauordnungsnovelle beschlossen wurde und die vorsieht,
dass bei Um- und Neuwidmungen 2/3 für den geförderten Wohnbau reserviert sind.
- „Damit ist der Wert für Baugrundstücke gesunken,
was wiederum dazu führt, dass kaum verkauft wird und die Preise für bereits
gewidmete Grundstücke steigen“, kritisiert Pisecky.
Die gewerblichen Bauträger tragen wesentlich zur zunehmenden Sättigung
des Marktes bei und durch die vielen Investitionen in freifinanzierte
Miethäuser und Vorsorgewohnungen ist hier großes Angebot vorhanden.
- Die Mietpreise sanken im vergangenen Jahr um 2,3%,
speziell bei größeren Wohnungen.
- Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern bleibt hoch,
viele Wiener weichen nach Niederösterreich aus.
- Der große Anteil an Sozialwohnungen in Wien prägt
weiterhin die Wohnsituation, wirkt preisdämpfend, es mangelt an sozialer
Treffsicherheit.
- Günstige Wohnungen, speziell schon lange
vermietete, werden „aufgehoben“ und fehlen so dem Markt für die Neuvergabe.
- Der Handlungsbedarf für eine ausgewogene
Bewirtschaftung des Wiener Wohnmarkts bleibt groß.
Eugen Otto: Run auf Wiener Zinshäuser ist nicht
abgeebbt
„Der Run auf Zinshäuser ist nicht abgeebbt. Dies zeigt sich schon
alleine daran, dass die Milliardengrenze zum 4. Mail in Folge übertroffen
wurde.
Mit 1,38 Milliarden Euro verzeichnet OTTO Immobilien im Vorjahr den
stärksten Umsatz seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009“, erklärt Eugen Otto
anhand der Ergebnisse aus dem Ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht von OTTO
Immobilien.
- Während die Maximalpreise auf hohem Niveau stabil
geblieben bzw. nur leicht angestiegen sind, legten die Mindestpreise in einigen
Bezirken teils kräftig zu.
- Der höchste Zuwachs bei den Mindestpreisen wurde
mit einem Plus von 23% im 2. Bezirk verzeichnet, allerdings war dieser auch
führend bei den Preissteigerungen der Maximalpreise mit 7%.
- Die Renditen spiegeln aktuell das besondere
Investoreninteresse an Lagen im 1., 2., 15.und 20. Bezirk wider – hier fielen
die Maximalrenditen zwischen 0,2%- und 0,4%-Punkten.
- Laut Otto Immobilien ist nur mehr in einigen
Bezirken außerhalb des Gürtels eine Rendite um 3% erzielbar.
- Alle anderen liegen darunter.
- Bei den Preiskategorien war die Zahl verkaufter
Zinshäuser bis 5 Mio. Euro mit einem Anteil von 79% diesmal vergleichsweise
niedriger, der Anteil der Verkäufe mit höheren Volumina hat sich heuer im
Vergleich zu 2017 von 10% auf 21 % mehr als verdoppelt.
Die österreichischen Immobilientreuhänder kennen – wie wir gerade lesen
konnten – die Immobilienpreise in den Städten und in ländlichen Lagen, wissen
um die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern und geben gerne kompetent
und fundiert Auskunft.
Sie können aber natürlich auch selbst nachlesen, wie sich die aktuellen
Immobilienpreise für die einzelnen Immobilienarten entwickelt haben und dabei auch
feststellen, wie sich die Preise in den letzten Jahren entwickelt haben.
Der Immobilienpreisspiegel ist für Mitglieder der WKO zum Preis von
29,– Euro netto (zuzügl. Versandkosten) und für Nichtmitglieder zum Preis von
39,- Euro netto (zuzügl. Versandkosten) erhältlich. Bestellungen bitte per Mail
an den Fachverband: bestellung-immo@wko.at
Neben den aktuellen Werten in den Kategorien
- Baugrundstücke für Einfamilienhäuser
- Betriebsgrundstücke
- Geschäftslokale (Miete)
- Büroflächen (Miete)
- Mietwohnungen
finden Sie einen direkten Vergleich mit dem Preisspiegel des Vorjahres.
Diese Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind in Prozent
ausgewiesen.
Es werden insgesamt mehr als 10.000 Einzelwerte veröffentlicht!
Im Anhang finden Sie ergänzend wieder eine Entwicklung der letzten fünf
Jahre.
Der Immobilienpreisspiegel liefert allen Beteiligten
(Käufer, Verkäufer, Kreditgebern, Versicherungen ….) eine wirklich gute Basis
allerdings natürlich auf Grundlage von Durchschnittspreisen.
Den „wahren“ Wert Ihrer Immobilie können Sie dann bitte mit Hilfe
einer Fachfrau, eines Fachmannes ermitteln – mit dem Immobilientreuhänder Ihres
Vertrauens und in Ihrer Nähe.
Rückfragen:
Prof. Dr. Dr.
Martin Stieger
Unternehmensberater
und Immobilientreuhänder in Wels, https://stieger.online/
Professor für Berufsbildung und Wirtschaftspädagogik
an der Hochschule Allensbach, Konstanz https://www.allensbach-hochschule.de/