Archiv für den Monat: Februar 2014

Die 10 Gebote des richtigen Zitierens

Der große Umberto Eco[1] hat einmal zehn Regeln für das Zitieren aufgestellt, die ich Ihnen zusammenfassen möchte: 

 

Regel 1

Es ist ausführlich zu zitieren (Eco 1993, S. 197).

Das Zitat muss eine angemessene Länge haben, um den Sinn und den Zusammenhang beurteilen zu können, in dem sie steht.

 

Regel 2

Sekundärliteratur ist nur zu zitieren, wenn sie besonderes Gewicht hat (Eco 1993, S. 197f).

Primärquellen sind bevorzugt heranzuziehen und zu zitieren. Sekundärquellen sollen nur gebracht werden, wenn sie eine besondere oder abweichende Meinung vertreten.

 

Regel 3

Zitieren heißt die Meinung des Autors teilen (Eco 1993, S. 198).

Das heißt, durch das Zitieren schließt man sich der Meinung an, auf die man sich beruft.

 

Regel 4

Im Zitat müssen der Autor und die Quelle genannt werden (Eco 1993, S. 198).

 

Regel 5

Es soll nur nach kritischen oder anerkannten Ausgaben zitiert werden (Eco 1993, S. 198f).

 

Regel 6

Fremdsprachige Autoren sind in der Originalsprache zu zitieren (Eco 1993, S. 199f).

 

Regel 7

besagt, dass bei einem Zitat klar erkennbar sein muss, dass es sich auf einen anderen Autoren und ein anderes Werk als das des Verfassers bezieht und auf diese verweisen.

 

Regel 8

behandelt das Einfügen des Zitates in den Text: wenn das Zitat bis zu drei Zeilen lang ist, wird es in den fortlaufenden Text eingebaut und durch Anführungszeichen gekennzeichnet; längere Zitate werden durch eingerücktes und engzeiliges Schreiben gekennzeichnet (Eco 1993, S. 201f).

 

Regel 9

bestimmt, dass Zitate wortgetreu sein müssen. Das heißt, sie sind Wort für Wort zu übernehmen. Dabei sind Fehler im Original durch die Einfügung [sic] als solche zu kennzeichnen, Auslassungen durch […], eigene Kommentare und Hervorhebungen in eckigen Klammer zu erläutern (Eco 1993, S. 202-204).


Regel 10:

„Zitieren ist wie in einem Prozess etwas unter Beweis stellen. Ihr müsst Zeugen immer beibringen und den Nachweis erbringen können, dass sie glaubwürdig sind. Darum muss die Verweisung genau sein (man zitiert keinen Autor, ohne das Buch und die Seite des Zitats anzugeben), und sie muss von jedermann kontrolliert werden können.“

 

 

Paraphrase und Zitat:

 

Ein Zitat muss nicht immer wörtlich sein, es kann auch sinngemäß wiedergegeben und in eigenen Worten umschrieben werden. (Paraphrase).

Die Paraphrase darf, da sie eine Wiedergabe ist, Zitate enthalten (Eco 1993, S. 208).

Allerdings muss sie durch Angabe der Quelle als solche gekennzeichnet werden.

Beim Paraphrasieren muss sorgfältig formuliert werden, um den Inhalt und Zusammenhang des Originals nicht zu entstellen.

Ein Zitat muss also immer als solches gekennzeichnet sein. Ein „Zitat ohne Anführungszeichen“ nennt man Plagiat (Eco 1993, S. 206).

Darunter versteht man, dass ein Zitat verwendet wird, ohne es als ein solches zu kennzeichnen und es damit als eigenes Gedankengut auszugeben.

Das Plagiat ist also Diebstahl geistigen Eigentums, da fremde Ideen unter der Behauptung der eigenen Urheberschaft verbreitet werden.

 


[1] Eco, Umberto (1993): Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. 6. Auflage. Heidelberg: C. F. Müller

Immer wieder Ärger mit den ÖBB

Sehr geehrte Damen und Herren,

 
 
meine Frau und ich – Besitzer der ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse, kamen heute gegen 20.15 Uhr nach einem Rückflug aus  Sofia am Wiener Westbahnhof an und wollten uns in der Lounge Platzkarten für den EN 944 holen.
 
Nettes Security-Personal der ÖBB verwehrte uns den Eintritt mit Hinweis, dass die alte Lounge geschlossen sei, die neue morgen in Betrieb gehen würde und wir auf das gegenüberliegende Café Don ausweichen könnten.
 
Dieses Café ist leider ein Raucherlokal und auch nicht in der Lage Platzkarten auszugeben.
 
Da ich derzeit unter großen Knieschmerzen leide, wollte ich mich nicht wieder einen Stock tiefer mühen um zu den Platzkarten zu kommen.
 
Der EN944 stand auch schon bereit und so suchten wir dort das in der Fahrplanauskunft angegebene Businessabteil. Leider vergeblich. „Dieses haben wir heute nicht“ beschied uns eine nette Dame.
 
    Wien Westbahnhof  04.02.2014 ab 20:56 pünktlich 10  EN 944
    Wels Hbf   an 22:51 pünktlich 2 Vienna-VENEZIA Express
    Richtung: Venezia Santa Lucia 
Bemerkungen: Fahrradmitnahme: Reservierungspflicht; Fahrradmitnahme: Begrenzt möglich; Globalpreis; Schlafwagen; Liegewagen; Damenabteil; Businessabteil; Stillabteil; Kuriersendungen möglich
 
Also hetzten wir zum Railjet – aus welchem ich dieses Mail nun schreibe – um zumindest bis Linz jenen Comfort zu genießen, den wir uns mit unserer ÖSTERREICHcard 1. Klasse auch leisten wollten, als wir sie kauften.
 
Leider nur bis Linz, denn in Wels bleibt der Railjet ja nicht stehen.
Das heißt für uns nun in Linz umsteigen.
 
Das ist alles sehr ärgerlich und nach zwei Tagen harter Arbeit im Ausland und nach einem anstrengenden Flug auch mühevoll.
 
Auf der vorgestrigen Hinfahrt von Wels nach Wien konnten wir in Wels um 14.15 Uhr den IC nach Wien West nehmen und da uns eine unserer Töchter nach Wien begleitete (beide Töchter haben auch die ÖSTERREICHcard) zahlten wir EUR 22,– auf, damit sie mit uns im Abteil sitzen konnte. Faire Leistung – faire Gegenleistung.
 
Wir wünschten uns wirklich, dass auch die ÖBB die mit der ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse damals (mit)verkauften Produkte und Leistungen – Grund für uns, uns für die ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse zu entscheiden – einhalten würden.
 
Sie auch unterstehenden Briefverkehr.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Martin Stieger
 
 
P.S. auf dieses Mail habe ich keine Rückantwort mehr bekommen:
 
An: OeBB-Kundenkarte <OeBB-Kundenkarte@pv.oebb.at>
Re: Business Class-Nutzung für ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse
 
Guten Abend Herr Huber,
 
 
danke für die schnelle Antwort.
 
Auch wenn ich feststellen musste, dass die Business Class tatsächlich in vielen Zügen eingespart wurde (hat seine Ursache nicht in Wartungsausfällen) und der Unmut der Fahrgäste hoch ist – ich bin diese Woche täglich mit den ÖBB gefahren und kann nur hoffen, dass zumindest einige dieser Unmutsäußerungen bis in die Ebene der dafür Verantwortlichen gelangt ist.
 
Ich muss Ihnen leider auch noch berichten, dass wir (meine Frau und ich) heute um 16.04 Uhr in Hütteldorf in den IC nach Wels eingestiegen sind – dort hatten wir auch noch beruflich zu tun und der RJ hält ja in Wels nicht – und es in der 1. Klasse nur mehr einen Sitzplatz für uns beide gab. In St. Pölten wollten zwei Fahrgäste in die 1. Klasse zusteigen – war leider noch immer kein Platz – und erst nach Amtstetten konnten zumindest meine Frau und ich jeder einen eigenen Sitzplatz einnehmen.
 
Gerade an einem Freitag (starker Reiseverkehr) vor dem letzten vorweihnachtlichen Wochenende die 1. Klasse auf einen halben Wagon zu beschränken (die zweite Hälfte dient als Radabstellmöglichkeit, es war genau 1 Fahrrad darin) ist besonders unsinnig und verblüfft mich diese Gedankenlosigkeit wirklich.
 
Ich hoffe sehr, dass die ÖBB ihren Kunden künftig bessere Angebote machen wird und die Einsparungen der Wagons wieder zurück nimmt – mich dauern die Zugbegleiter die großem Unmut der Fahrgäste ausgesetzt sind.
 
Auch Ihnen frohe Fest- und Feiertage und einen gelungenen Rutsch in ein hoffentlich für uns alle gutes Jahr 2014 (mit railjet-Halt in Wels).
 
Mit freundlichen Grüßen aus Wels
 
Martin Stieger
 
 
Am 19.12.2013 um 10:10 schrieb OeBB-Kundenkarte <OeBB-Kundenkarte@pv.oebb.at>:

Sehr geehrter Herr Dr. Stieger,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
 
Ich möchte mich bei Ihnen bedanken dass Sie und Ihre Familie zu unseren Stammkunden gehören.
 
Es tut mir leid, dass in der letzten Zeit die Business Class bei diversen Zügen ausgefallen ist. Dies kann aufgrund kurzfristiger Wagenausfälle (weil möglicherweise ein Defekt vorliegt) entstanden sein.
Im Normalfall gelten jedoch die Angaben welche mittels Fahrplanabfrage unter www.oebb.at ersichtlich sind. Hier steht bei Verbindungen in den Anmerkungen dabei dass der jeweilige Zug eine Business Class führt.
 
Natürlich können Sie auch weiterhin mit Ihrer ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse die Business Class benutzen.
Im Handbuch für Reisen in Österreich (ab 15.10.2013) ist folgendes vermerkt:
 

B.1.3.7.4.Für die ÖSTERREICHcard Classic und Familie 1. Klasse ist ein Klassenwechsel in die Business Class kostenlos möglich. Auch die Reservierung dafür erhalten sie kostenlos.

 
 
Für die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen!
Falls Sie noch weitere Fragen haben sollten können Sie sich jederzeit gerne an mich wenden.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit!

 
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roman Huber
ÖBB-Kundenservice

ÖBB-Personenverkehr AG

1020 Wien, Postfach 222
Tel. +43 (0)5-1717
 
TÜV AUSTRIA zertifiziert
nach ISO 9001:2008, EN 13816:2002 und EN 15838:2009
 
FN: 248742 y, HG Wien | DVR: 2111135 | UID: ATU58044146
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Am 17.12.2013 um 21:17 schrieb Martin Stieger <martin.stieger@liwest.at>:

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
 
meine ganze Familie fährt gerne Bahn und sind mir die ÖBB lieb und teuer (lt. Beilage/Aufstellung meines steuerpflichtigen Einkommens 2012 sind 2.066,– meiner Steuerleistung – 4,5 % – an die ÖBB geflossen).
 
Meine studierenden Töchter nutzen die ÖSTERREICHcard, wie meine Frau und ich auch.
 
Meine Frau und ich die ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse.
 
So haben wir im Oktober 2013 diese auch wieder um ein Jahr verlängert, um wohlfeile EUR 2.350,–
 
Im Jahr 2013 dürften wir daher in Ihr Unternehmen ca. EUR 6.500,– investiert haben.
 
Einen großen Ausschlag für den Kauf der ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse gab die Möglichkeit mit dieser Karte die Business Class nützen zu können.
 
Schon gestern fiel mit bei meiner Fahrt nach Wien auf, dass es nur mehr einen Wagen 1. Kl gab, dieser auch noch teilweise als – vermutlich – Fahrradraum genutzt.
 
Heute schon wieder – auf meine Frage an den Zugbegleiter hin, warum es den heute keine Business Class gäbe, meinte er, die gäbe es nur mehr im railjet und in einigen ausgewählten Zügen.
 
Das fand ich für bemerkenswert, denn von einer solchen Neuerung wurde ich als Bahnkunde nicht informiert.
 
Ich versuchte nun, mich auf dem ÖBB Reiseportal schlau zu machen und siehe da, die Nutzungsmöglichkeit der Business Class für den Kunden der ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse scheint nicht mehr auf, ja es ist mir nicht einmal klar, ob die Nutzung in den wenigen noch verbliebenen Zügen überhaupt ohne die EUR 15,– – die ich hier finden kann – noch möglich ist.
 
Ich frage Sie daher, kann ich – zumindest bis Oktober 2014, also die Laufzeit meiner ÖSTERREICHcard Familie 1. Klasse – wie bei Vertragsabschluss vereinbart, die Business Class ohne Aufpreis nutzen?
 
Darf ich auch fragen, wieso Sie mich nicht von meiner deutlichen Verschlechterung informiert haben?
 
Wie kompensieren Sie diese Schlechterstellung?
 
Weil ich schon dabei bin, ich bin mehr als nur verstimmt darüber, dass der railjet in Wels noch immer nicht hält.
 
 
Danke für die zeitnahe Beantwortung meiner Fragen.
 
Beste Grüße aus Wels 
 
Martin Stieger

 

 

 

Verkleinerung der Landtage – Abschaffung des Bundesrates

Eine längst überfällige Diskussion und dringend geboten!

Der finanziell ermattete Staat und die damit verbundene Legitimitätskrise – außer neuen Steuern ist noch kein wirklich gelungener Sparvorschlag auf den Tisch der Steuerzahler gelegt worden, braucht ein sichtbares Zeichen (Sparsignal) bei den politischen Entscheidungsträgern.

In Österreich ließen sich ganz leicht 120 Landtagsabgeordnete einsparen ohne jeglichen Verlust an politischen Ideen oder Vertretung föderaler Interessen.

Die Gegenargumente der Betroffenen – wer schafft sich schon gerne selber ab – sind allesamt bekannt und falsch:

–       die kleinen Parteien sind nicht mehr in den Landtagen vertreten (mit 4 % der Stimmen ist man auch nach einer allfälligen Verkleinerung in jedem Landtag vertreten)

–       die Abgeordneten (insbesondere kleinerer Parteien) sind überfordert (natürlich kann man nicht bei jedem Oktoberfest dabei sein aber für die inhaltliche politische Arbeit beleibt allemal Zeit

–       damit wird nur ein kleiner Beitrag zur Einsparung – ein eher symbolischer Beitrag – geleistet.

 

Sehen wir uns diese Argumente genauer an:

Wie viele Bürger/Bürgerrinnen vertritt ein Abgeordneter/eine Abgeordnete[1] zum Landtag:

                             derzeit                   nach der Reduktion

 

Burgenland             36      8.000           24    12.000

Kärnten                   36    16.000           24    23.000

Oberösterreich        56    25.000           36    39.000

Niederösterreich      56    29.000          36    45.000

Salzburg                  36    15.000           24    22.000

Steiermark              56     22.000           36    34.000

Tirol                         36    19.000            24    28.000

Vorarlberg               36    10.000            24    15.000

Wien                      100    17.000          100      17.000[2]   

Gesamt                  448   19.000           328      26.000

 

Einsparungspotential:

Neben den Gehältern der Abgeordneten sind auch die Kosten deren sozialer Sicherheit (z.B. allfällige Pensionszuschüsse …), Spesen, anteilige Büroinfrastruktur, Büroaufwand usf. in der Kalkulation zu berücksichtigen.

Das Minimalszenario weist bei der Reduzierung um – wie oben angeführt – 120 Abgeordnete

bereits jährliche Einsparungen von 18 Mio EUR p.a. aus.

Weitere Einsparungsmöglichkeiten im Bereich der Legislative/Administration:

–       Auflösung des Bundesrates

–       Verkleinerung des Nationalrates (183 Abgeordnete) um zumindest die 19 MEP[3] auf die ungerade Zahl von 163 oder 165 Abgeordnete

–       Reduzierung der Mitglieder in den Landesregierungen von 9 auf 7 und von 7 auf 5 Mitglieder

–       Reduzierung der Landtagspräsidien

–       Reduzierung der Vizebürgermeister- und Stadtsenatsposten in den Statutarstädten

Wer ist wichtiger der Bürgermeister der Stadt Wels oder der amerikanische Präsident? Natürlich der Welser Bürgermeister – er hat drei Vizebürgermeister, der US-Präsident kann durch einen Vizepräsidenten vertreten werden!

–       Verkleinerung der Gemeindevorstände und Gemeinderäte

würden vorsichtig geschätzte jährliche Einsparungen von 120 Millionen EURO (und somit in etwa den Bundeszuschusses zur bedarfsorientierten Mindestsicherung) bringen.

 

Sind diese Überlegungen populistisch?

Natürlich, aber wann wenn nicht vor Wahlen kann der Bürger Druck auf die ausüben, die an sich in seinem Auftrage handeln?

Welche Angestellten einer Firma bestimmen selbst welche Aufgaben sie mit welchen Gehältern und in welcher Zahl sie erfüllen wollen?

Es ist nicht der Mangel an politischen Inhalten der bei einer Reduzierung der Zahl der Abgeordneten zu befürchtet sein wird.

In Wahrheit sind es vielfach die Parteiangestellten, die in Landtagen und im Bundesrat sitzen – somit den Parteien Gehaltsaufwendungen reduzieren helfen (dazu kommen Parteisteuern und Nutzung öffentlich bezahlter Büroinfrastrukturen) – und damit die Parteien selbst – die sich gegen die Reduzierung wehren. 

Es ist wirklich an der Zeit, über die echten Aufgaben der Abgeordneten, Kompetenzen der Landtage und Kosten des Föderalismus zu diskutieren, damit die Bürger selbst entscheiden können ob sie die damit verbundenen Kosten allesamt tragen wollen oder die Politik als Auftragnehmerin der Steuerzahler zu Einsparungen gezwungen werden muss.

Nicht der ist ein guter Politiker, der sich selbst in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt, sondern der, der seine Aufgabe zum Beginn und zur Richtschnur seiner Bemühungen macht.

 

 


[1] gerundet

[2] Der Landtag ist zugleich der Gemeinderat, daher nicht mit den anderen Landtagen zu vergleichen

[3] Abgeordnete zum Europäischen Parlament

Hans Sachs in Wels

Hans Sachs[1]

 

Der Sohn eines Schneidermeisters wurde am 5. November 1494 in Nürnberg geboren, besuchte die Lateinschule und war ab 1508 Schusterlehrling. Den Meistergesang, die vom Minnegesang abgeleitete, nach strengen Regeln von Handwerkern betriebene Dichtkunst, lernte er durch den Weber Leonard Nunnenbeck.

1511-16 begab er sich, wie damals üblich auf Wanderschaft und knüpfte dabei überall Beziehungen zu den Singschulen. Auf diesem Wege verblieb Hans Sachs auch mehrere Jahre in Wels[2] (O.Ö.), wo ihn, aus einem späteren Gedicht hervorgehend, in einem Traum die 9 Musen küssten, die ihm eine große dichterische Laufbahn voraussagten[3]. Mehrere Gedichte[4] aus dieser Zeit wie etwa „….liege in der Wiese an der Traun die umfließt den runden Stecken Zaun, der umfing des Kaisers Garten …“, zeigen, wie sehr Hans Sachs an dieser Stadt und ihren Nachbarorten hing, in einem er auch als damals Zwanzigjähriger die große Liebe seines Lebens fand, die er mit tiefem Herzschmerz (ein Gedicht erinnert daran) aufgrund seines Weiterziehens wieder verlassen musste.

Der „Herzogbrunnen“ in Thalheim bei Wels und eine Gedenktafel in Wels (Schloss Pollheim) erinnern bis heute an das Tun und Schaffen des großen Dichters in Wels.

1517 kehrte er nach Nürnberg zurück und ließ sich dort als Meister nieder.

Neben dem Meistergesang beherrschte Hans Sachs auch die Reimrede und das Drama; oft bearbeitete er den gleichen Stoff in mehreren Gattungen. Er schrieb etwa 4.000 Meisterlieder und gab 1561 die Zahl seiner Stücke mit 208 an, davon alleine 85 für das Nürnberger Fastnachtsspiel.[5]

Es sind jedoch nur wenige Werke erhalten, darunter die „Dialoge“ (1524) und das Gedicht „Die Wittembergisch Nachtigall“ (1524), in denen Sachs für Luther und die Reformation Partei ergriff, und mehrere seiner Fastnachtsspiele. Die in verschiedenen Varianten des Knittelverses abgefassten Werke, in denen er trotz derber Späße die Moral des ehrbaren Bürgertums vertrat, machten Hans Sachs schon zu Lebzeiten zum „berühmtesten deutschen Poeten“.

In der Zeit des Barock und der Aufklärung wurde er geringschätzig abgelehnt und geriet weitgehend in Vergessenheit. Erst Sturm und Drang und besonders die Romantiker entdeckten ihn neu. Goethe schrieb 1776 das Gedicht „Hans Sachsens poetische Sendung“, vor allem durch Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ wurde er wieder populär. Hans Sachs starb am 19. Januar 1576 in Nürnberg[6].


[1] 1494-1576 nach Christus

[2] er besuchte auch die Städte Ried und Salzburg

[3] dieser Musenkuss macht Wels zum Geburtsort des Dichters Hans Sachs.

[4] Wie wir aus seinem Alterslied wissen, verfasste Hans Sachs das Buhlscheidlied in Wels

[5] Im von ihm eigenhändig verfassten Register, das bis 1567 reicht, waren es 4.275 sogenannte Meisterlieder, 73 Lieder anderer Art, ungefähr 1.700 paargereimte Spruchgedichte, 28 Reim-Dramen, Komödien und Tragödien und 7 Prosadialoge, insgesamt 6.170 Texte. Bis zu seinem Todesjahr 1576 erschienen noch rund 180 weitere Dichtungen.

[6] Zeitweilig waren die Werke Hans Sachs vom Rat der Stadt Nürnberg mit Veröffentlichungsverbot belegt und auch nach seinem Tode wurden eilends Werke aus seinem Nachlass konfisziert, aus Angst sie könnten Schaden stiften.

Politisch – Deutsch (Ein Wörterbuch: heute „Wahlen“)

Wahlen:

Abstimmung über

1. einen einzigen Kandidaten (sehr häufig) oder

2. mehrere Kandidaten (sehr selten) und daher als Kampfabstimmung bezeichnet.

Die Kommunisten teilten Wahlen ein in Wahlen im engeren Sinn (Wahlen i.e.S.) als Abstimmung über einen Kandidaten, reine Akklamationswahl (oft nur durch andauerndes Klatschen) und Wahlen im weiteren Sinn (Wahlen i.w.S.) wo es tatsächlich eine Entscheidung zwischen zwei oder sogar mehreren Kandidaten gab (echte Auswahl wie wir sie z.B. in Supermärkten kennen, wo zwischen mehreren Produkten ausgewählt werden kann).

Österreichische Parteien bevorzugen die Wahl i.e.S. und so werden Bezirks-, Landes- und Bundesparteiobleute in der Regel ohne Gegenkandidaten bestimmt.

10 Gebote schützen Sie vor Fehlern bei der Auswahl Ihrer Ausbildungsstätte

Vor geraumer Zeit wurden die Wiener Anbieter von Wellnesstrainerausbildungen[1] von der AK kritisch durchleuchtet und als Resumee  gezogen: „Das Ergebnis ist erschütternd!“[2]

 

Folgende 10 Gebote sollen Ihnen bei der Wahl Ihres Ausbilders helfen, die richtige Entscheidung zu treffen:

 

1) Kostentransparenz: Die Gesamtkosten der Ausbildung sind wichtig! Prüfungsgebühren, Nächtigungskosten usw. alles muss inkludiert sein, wenn Sie die Angebote vergleichen wollen.

2) Stornobedingungen und AGB’s beachten, damit ein Vertragsstorno nicht zur unbeabsichtigten Kostenfalle wird. 

3) Klares Berufsbild und die Beratung darüber. Ernährungstrainer und –coaches, die nicht unter den § 119 GewO und die Vorbehaltsberufe fallen dürfen keine Ernährungsberatung anbieten; Masseure brauchen eine entsprechende Ausbildung und Zulassung (GewO, MMHmG), Anbieter, die ihre Ausbildung nicht klar einordnen und die gesetzlichen Vorgaben verschweigen, sollten Sie meiden.

Fehlt die rechtliche Beratung mit Steuer- und Berufsrecht im Ausbildungsangebot, fehlt die Aufklärung über die künftige Verwendungsmöglichkeit drohen teure Mogelpackungen. Wer Berufseinschränkungen verschweigt, schädigt seine Kunden!

4)  Inhalte und Schwergewicht der Ausbildung genau prüfen. Bin ich nach der Ausbildung ein Generalist oder ein Spezialist, gibt es ausreichende Informationen zu den Ausbildungsinhalten?

5)  Qualität der Ausbilder, Vortragenden, Lektoren: nicht überall wo Qualität drauf steht ist sie auch zu finden, tragen Wissenschaftler, Ärzte, erfahrene Experten vor?

6)  Evaluierung: wer prüft die Akademie, wo ist sie zertifiziert? Eine ÖNORM für Wellnessberufe ist in Ausarbeitung, bis dahin ist aber noch ein weiter Weg und so sollten Sie überprüfen, wer sich von unabhängiger dritter Seite überprüfen lässt.

7) Nachhaltigkeit: wie lange gibt es den Anbieter schon? Sind die bisherigen Absolventen zufrieden, haben diese einen Job gefunden? 

8) Glauben Sie nicht an das Blaue im Himmel, nur wer Sie in seine Ausbildungsstätte einlädt, hat nichts zu verbergen. Rekrutierungsgespräche im Wirtshaus oder dem gediegenen Hotel ersetzen das Schnuppern vor Ort nicht. Prüfen Sie das Angebot selbst und vor Ort bevor Sie sich binden.

9) Gibt es Nebenleistungen wie Kinderbetreuung an der Akademie, eine Bibliothek, Repititorien ……und was kosten sie?

10) Erkundigungen einholen! Blindes Vertrauen schadet nur. Informieren Sie sich auf der home page des Anbieters und bei unabhängigen Dritten.

 

Wer die 10 Gebote einhält, fährt sicher nicht schlecht dabei und ist vor bösen Überraschungen gefeit.

 


[1] 16 Kurse von 14 Anbietern

[2] Studie Seite 3